Dortmunder Pfarrer ruft zu Widerspruch gegen rechte Demos auf

Dortmunder Pfarrer ruft zu Widerspruch gegen rechte Demos auf
In Dortmund ziehen aktuell montags Anhänger der Partei "Die Rechte" durch die Nordstadt. Bei dem Aufzug vergangene Woche waren antisemitischen Parolen gerufen worden. Die Lydia-Kirchengemeinde in der Dortmunder Nordstadt ruft zu Widerspruch gegen die rechte Demonstrationen auf.

"Wir sind bestürzt, dass in Deutschland weiterhin Antisemitismus und Rassismus gewalttätige Früchte tragen", teilte der Pfarrer der evangelischen Gemeinde, Friedrich Laker, am Montag mit Blick auf den Anschlag in Halle (Saale) mit. Das sei mit christlichen Werten und einem freiheitlichen Staat nicht vereinbar. Deshalb rufe die Gemeinde dazu auf, sich klar gegen die rechten Aufmärsche mit Judenfeindlichkeit und nationalsozialistischer Gesinnung in der Dortmunder Nordstadt zu stellen.

In Dortmund ziehen aktuell montags Anhänger der Partei "Die Rechte" durch die Nordstadt. Bei dem Aufzug vergangene Woche waren antisemitischen Parolen gerufen worden. Die Polizei veranlasste Ermittlungen wegen Volksverhetzung. Laker forderte, "Demonstrationen, auf denen zu Hass und Gewalt gegenüber Menschen anderen Glaubens und anderer Weltanschauung aufgerufen werden" zu untersagen. Christentum und Judentum seien "elementar miteinander verbunden". Der Pfarrer forderte Bürgerinnen und Bürger auf, sich an Kundgebungen gegen die Neo-Nazi-Demonstrationen zu beteiligen. Für diesen Montag hatten auch verschiedene Organisationen zu Gegendemonstrationen aufgerufen. Vergangenen Montag hatte Laker noch allein vor der Kirche gestanden und minutenlang die Glocken der Paulus-Kirche läuten lassen, um die Parolen der Neonazis zu übertönen.

Die Partei "Die Rechte" hatte Ende September angekündigt, montags durch die Dortmunder Nordstadt ziehen zu wollen. Hintergrund ist eine Aktion von Stadt, Polizei und Bürgern: Anfang September wurden Graffiti-Künstler beauftragt, extremistische Schmierereien an der Emscherstraße in Dortmund-Dorstfeld zu übersprühen. Die Gegend gilt als Neonazi-Hochburg. Daraufhin kündigten Dortmunder Rechte die regelmäßigen Proteste an.