Berliner Domglocken erhalten sanften Antrieb

Glocken im Berliner Dom
©epd-bild/Christian Ditsch
Glocken- und Turmuhrenspezialist Gunnar Greve ersetzte die etwa ein halbes Jahrhundert alte Läutemaschine durch neue Motoren.
Berliner Domglocken erhalten sanften Antrieb
Der Berliner Dom hat einen neuen Antrieb für seine drei Glocken. Am Mittwoch wurde die etwa ein halbes Jahrhundert alte Läutemaschine durch neue Motoren ersetzt, wie die Baudenkmalpflegerin des Berliner Doms, Damaris Gorissen, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.

Die Berliner Domglocken läuten täglich kurz vor zwölf Uhr. Bei Gottesdiensten, Andachten oder besonderen Anlässen sind sie mehrmals am Tag zu hören.

Die neue Antriebsmechanik werde die Domglocken künftig "sanfter läuten" und sei insgesamt angepasster an die Bedingungen vor Ort, erklärte die Baudenkmalpflegerin. Die neue Läutemaschine soll nun "solange es geht", also für die nächsten Jahrzehnte, im Berliner Dom bleiben.  

Das bisherige Läutewerk war in den 1970er Jahren im Zuge des Wiederaufbaus des Berliner Doms eingebaut worden. Allerdings wurden die drei tonnenschweren Glocken zu kraftvoll angezogen. Beim Starten sei der Ruck zu stark gewesen, erklärte Gorissen. Antriebsketten, Läuteseile und Ritzel seien immer wieder beschädigt worden und hätten regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Nun sollen die drei Domglocken sanfter in Bewegung gesetzt werden.

Beim Austausch der elektrischen Anlage am Mittwoch mussten die drei Glocken nicht abgenommen werden. Die drei Bronzeglocken hängen im Nordwestturm des Berliner Doms. Sie sind jeweils zwischen 1.800 und 3.300 Kilogramm schwer und weisen teilweise eine lange Historie auf.

Der Berliner Dom ist eine der größten evangelischen Kirchen Deutschlands, eine der bedeutendsten dynastischen Grabstätten Europas und gilt als eines der Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Jedes Jahr besuchen rund eine Million Menschen das Gotteshaus.