Kirchentagspräsident Leyendecker: Mehr tun beim Klimaschutz

Kirchentagspräsident Leyendecker: Mehr tun beim Klimaschutz
Der Präsident des evangelischen Kirchentags in Dortmund, Hans Leyendecker, hat ein schnelleres Vorangehen beim Klimaschutz gefordert. Man müsse mehr tun und könne nur dankbar sein, "dass uns die jungen Leute an die Hand nehmen", sagte Leyendecker in einem am Samstag gesendeten SWR-Interview mit Blick auf die "Fridays for Future"-Bewegung.

Bisher habe man immer über die Klimakatastrophe geredet, aber es sei zu wenig Druck gemacht worden, um die Lage tatsächlich zu verändern, sagte der Journalist. Dabei lägen die Daten bereits lange auf dem Tisch. 

Nun müsse die Klimapolitik sozialverträglich gestaltet werden, forderte der Präsident des Kirchentags, der vom 19. bis 23. Juni in Dortmund stattfindet. Die Bewahrung der Schöpfung wird laut Leyendecker dort auch ein wichtiges Thema sein.

Leyendecker forderte Politik und Regierende zudem auf, wieder neu um Vertrauen zu werben und "vertrauenswürdig" zu sein. Der Rücktritt von Andrea Nahles als SPD-Chefin zeige die "Erbarmungslosigkeit", die es in Politik und Wirtschaft gebe, sagte der Kirchentagspräsident: "Heute wird alles zerlegt." Wenn alles unruhiger werde, dann brauche jeder auch "Haltepunkte, an denen man sich selbst auch halten kann". Das Motto des bevorstehenden Kirchentags ist "Was für ein Vertrauen".  


Leyendecker verteidigte den Beschluss des Kirchentagspräsidiums, "dass AfD-Repräsentanten auf kein Podium kommen". Generell lade der Kirchentag keine Parteienvertreter ein, "sondern Menschen, die für die Diskussion wichtig sein können." Wähler und Sympathisanten seien zum Gespräch eingeladen, dabei sei es wichtig zuzuhören, "warum Leute der AfD folgen". Die Teilnahme von AfD-Vertretern im Programm wäre ein Schlag ins Gesicht derer, die den Kirchentag gegründet hätten, um zu zeigen, dass man Widerstand leisten müsse gegen Hetze und Rassismus.