Berliner Dom präsentiert "Best of Bach"

Der Berliner Dom präsentiert Highlights aus dem Bachhaus Eisenach.
© epd-bild/Rolf Zoellner
Zu sehen sind unter anderem Erstdrucke von Bach-Kompositionen, wie etwa des "Magnificat".
Berliner Dom präsentiert "Best of Bach"
Der Berliner Dom präsentiert von Freitag an Highlights aus dem Bachhaus Eisenach.

Themen sind unter anderem die Suche nach dem echten Porträt Johann Sebastian Bachs (1685-1750), die bedeutende, aber auch "rätselhafte" h-Moll-Messe und die in Berlin angestoßene Bach-Renaissance in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, wie der Leiter des Bachhauses, Jörg Hansen, am Donnerstag in Berlin bei der Präsentation der Ausstellung sagte. Zu sehen sind unter anderem zwei Rekonstruktionen des Komponistenkopfes sowie Erstdrucke von Bach-Kompositionen, wie etwa des "Magnificat".  

Es ist die mittlerweile siebte Frühjahrsausstellung des Bachhauses Eisenach über den Komponisten im Kaiserflur des Berliner Doms. Sie steht unter dem Motto "Best of Bach" und ist bis zum 3. Mai zu sehen.

Weitere Themen der Kabinettsausstellung sind die Suche nach dem wahren Klang des Barock-Komponisten, die Einflüsse Martin Luthers (1483-1546) auf Bach, versteckte Zahlenmystik in Bachs Werken, Marienmusik des Barockkomponisten und die Bach-Rezeption in Berlin. Unter anderem wird eine handschriftliche Chorstimme der Matthäus-Passion aus dem Jahr 1829 präsentiert. Das gelegentlich als fünftes Evangelium bezeichnete Stück wurde damals von der Berliner Singakademie unter der Leitung des 20-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy aufgeführt. Das Ereignis gilt als Auslöser der Bach-Renaissance.

Gezeigt werden auch Ausgüsse der Hirnschale eines Schädels, der 1894 ausgegraben wurde und dem Komponisten zugeordnet wird. Allerdings sei bis heute unklar ob es sich wirklich um den Schädel Johann Sebastian Bachs handelt, wie Hansen erklärte.

Domprediger Thomas Müller betonte zur Ausstellungseröffnung, die Bedeutung Bachs und der Einfluss seiner Musik auf Menschen sei nicht zu unterschätzen. Sie spreche gerade auch Menschen an, die eher distanziert der Kirche gegenüber eingestellt seien. "Bei der Musik werden sie schwach", sagte Müller.

Als Hommage an Bach führt der Berliner Domorganist Andreas Sieling in einer auf fünf Jahre angelegten Konzertreihe das gesamte Orgelwerk des Komponisten an der großen Sauerorgel auf. Die Reihe umfasst 15 Konzerte und startete im Jahr des 500. Reformationsjubiläums 2017. An Karfreitag (19. April) steht das nächste Konzert an. Unter dem Motto "Bach und die barocke Weltordnung" stehen das Präludium und die Fuge in e-Moll sowie die Schübler-Choräle auf dem Programm.