Welthungerhilfe: Ebola verschärft Leid im Ostkongo

Ebola im Kongo
Foto: Al-Hadji Kudra Maliro/AP/dpa
Ein Helfer vom Roten Kreuz wird nach einem Einsatz in einem Ebola-Behandlungszentrum von einem Kollegen mit Desinfektionsmittel eingesprüht.
Welthungerhilfe: Ebola verschärft Leid im Ostkongo
Anhaltende Kämpfe und die Ausbreitung der Ebola verschlimmern nach Einschätzung der Welthungerhilfe die Not im Ostkongo dramatisch. Die Menschen seien in einem Teufelskreis gefangen, erklärte die Organisation am Donnerstag in Bonn.

Durch den Ausbruch von Ebola - dem größten in der Geschichte des afrikanischen Landes - habe sich die ohnehin schwierige Lage noch verschärft. Zugleich könnten Helfer wegen der Gewalt in der Region viele Dörfer gar nicht mehr erreichen oder würden selbst angegriffen.

"Der jahrzehntelange Bürgerkrieg hat zu einem totalen Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt", erklärte Generalsekretär Mathias Mogge. Vor den für Dezember angesetzten Präsidentschaftswahl steige dieses Misstrauen auch gegenüber Impfkampagnen und medizinischen Helfern weiter an. Wenn der Ebola-Ausbruch aber weiter außer Kontrolle gerate, wäre dies "eine Katastrophe für die notleidenden Menschen im Kongo und für die Nachbarländer", betonte Mogge.

Im Osten des Kongos kämpfen unterschiedliche Rebellengruppen seit Jahrzehnten um Macht und Kontrolle über Bodenschätze. Immer wieder greifen sie die Zivilbevölkerung brutal an. Auch Regierungssoldaten werden schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt. Hunderttausende Menschen seien auf der Flucht, Bauern könnten aus Angst vor Überfällen ihre Felder nicht mehr bestellen, erklärte die Welthungerhilfe. Insgesamt sind demnach im Kongo inzwischen 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist unterernährt.

Die Welthungerhilfe will nun zusätzlich zu ihren Ernährungsprojekten Nothilfe-Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung von Ebola finanzieren. Seit Beginn der jüngsten Ebola-Epidemie im Sommer wurden nach Angaben des kongolesischen Gesundheitsministeriums schon mehr als 400 Fälle gemeldet, rund 240 Menschen starben bisher.