EKD-Friedensbeauftragter: Nach Trump-Kim-Deal sind viele Fragen offen

U.S. Präsident Donald Trump und der Machthaber von Nordkorea Kim Jong Un.
Foto: Susan Walsh/AP Pool/dpa
Das Treffen zwischen U.S. Präsident Donald Trump und der Machthaber von Nordkorea Kim Jong Un läßt viele Fragen offen.
EKD-Friedensbeauftragter: Nach Trump-Kim-Deal sind viele Fragen offen
Der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms bewertet die Ergebnisse des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zurückhaltend.

"Das Treffen in Singapur war historisch, ohne Zweifel. Aber was ist die Vereinbarung zwischen Trump und Kim wert angesichts der Sprunghaftigkeit des US-Präsidenten?", sagte der leitende Bremer Theologe am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Und was ist, wenn es hakt? Und es wird haken." Der Teufel stecke im Detail, sagte der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und gab ein Beispiel: Ein zentraler Begriff in der gemeinsamen Erklärung von Trump und Kim sei "eine vollständige Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel". "Aber ist das auch ein beidseitiger Prozess?", fragte Brahms. Es stelle sich die Frage, ob das auch die Militärbasen der USA betreffe. "Wir wissen nicht, was die Amerikaner alles in Südkorea stationiert haben."

Wenn es gut laufe, wäre das Treffen in Singapur der Beginn eines Friedensprozesses in der Region, fügte Brahms hinzu. "Das müsste Zug um Zug passieren - beispielsweise mit dem Ende von Militärmanövern und dem Abzug US-amerikanischer Truppen aus Südkorea." Zweifellos sei es gut, wenn sich die Vertragspartner verpflichtet hätten, die Bestimmungen ihrer gemeinsamen Erklärung vollständig und zügig umzusetzen. "Doch am Ende geht es immer wieder um die Frage: Bleibt Trump bei dieser Vereinbarung?"