"Brot für die Welt" hält Klimafinanzierung derzeit für kurzsichtig und unfair

Dürre
Foto: Getty Images/iStockphoto/janniwet
Für die Menschen in den vom Klimawandel am meisten betroffenen Ländern ist das Leben mit den Folgen zerstörerischer Wetterphänomene bereits Alltag, wieTrockenheit, Überschwemmungen oder Hurrikans.
"Brot für die Welt" hält Klimafinanzierung derzeit für kurzsichtig und unfair
Die europäischen Klimahilfen für Entwicklungsländer müssen nach Ansicht kirchlicher Hilfswerke grundlegend umgebaut werden.

Derzeit bestehe die EU-Unterstützung für den Kampf gegen die Erderwärmung in armen Staaten zu mehr als 40 Prozent aus Krediten, heißt es in einer am Mittwoch von "Brot für die Welt" und dem Bündnis ACT Alliance vorgelegten Studie. Klimakredite aber seien unfair, weil der fortschreitende Klimawandel besonders betroffene arme Staaten zu immer neuer Verschuldung zwinge, erklärte "Brot für die Welt"-Klimaexpertin Sabine Minninger.

"Klimafinanzierung auf Basis von Krediten ist kurzsichtig", kritisierte sie. Deutschland war den Angaben zufolge 2016 bei den EU-Mitgliedstaaten mit 8,3 Milliarden Euro der größte Geber zur internationalen Klimafinanzierung. Ein großer Teil der Finanzmittel sei dabei über Kredite vergeben worden, die arme Länder auch wieder zurückzahlen müssen.

Weiter habe die Studie gezeigt, dass Deutschland nur 24 Prozent seiner Klimafinanzierung für die Anpassung armer Länder an die Folgen des Klimawandels einsetzt. Das werde der dramatischen Lage in vielen armen Ländern nicht gerecht, betonte Minninger. Der Großteil des Geldes wird den Angaben zufolge für die Minderung von CO2-Emissionen zur Verfügung gestellt.

"Für die Menschen in den vom Klimawandel am meisten betroffenen Ländern ist das Leben mit den Folgen zerstörerischer Wetterphänomene bereits Alltag", erklärte Minninger. "Obwohl sie nur wenig zur Erderwärmung beitrugen, leiden sie als Erste und am Meisten unter Trockenheit, Überschwemmungen oder Hurrikans."