Jeder zehnte Deutsche vermisst die Meinungsfreiheit

Jeder zehnte Deutsche vermisst die Meinungsfreiheit
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen fühlt sich frei, die persönliche Meinung öffentlich äußern zu können. Das geht aus einer Umfrage des Unternehmens Civey im Auftrag der in Dresden erscheinenden "Sächsischen Zeitung" (Samstag) hervor.

Den Angaben zufolge sind 43,2 Prozent der befragten Leser von Internetportalen von der freien Meinungsäußerung überzeugt. Zusätzlich stimmten 20,9 Prozent mit "eher ja" zu.



Allerdings vermisst dem Medienbericht zufolge jeder zehnte die Meinungsfreiheit. Tendenziell unfrei fühlen sich 19,7 Prozent, die mit "eher nein" antworteten. Nach einem Streitgespräch der Schriftsteller Uwe Tellkamp und Durs Grünbein in Dresden wird bundesweit eine Debatte über die Meinungsfreiheit geführt. Tellkamp hatte unter anderem von einem "Gesinnungskorridor" gesprochen, mit dem die Meinungsfreiheit ausgehöhlt werde.

Im Ergebnis der Umfrage, an der sich bundesweit 12.715 Internet-Nutzer beteiligten, zeige sich auch eine gespaltene Sicht auf das Thema, hieß es. Erhebliche Unterschiede gibt es demnach es zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Westen 47 Prozent absolut der Überzeugung sind, ihre Meinung frei äußern zu können, sind es der Umfrage zufolge im Osten nur 29,9 Prozent. Auffallend sei auch, dass unter AfD-Wählern 80 Prozent die Meinungsfreiheit gar nicht oder eher nicht gewährleistet sehen, hieß es weiter.