Studie: Helferberufe am schnellsten durch Computer ersetzbar

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Studie: Helferberufe am schnellsten durch Computer ersetzbar
Das Risiko, durch Computer oder computergesteuerte Maschinen ersetzbar zu werden, steigt nach einer Studie am schnellsten in Helferberufen.

Viele neue Technologien seien marktreif geworden, die vor allem einfache Tätigkeiten von ungelernten und angelernten Arbeitskräften ersetzen könnten, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg mit.

Jeder vierte Beschäftigte sei dem Risiko ausgesetzt, dass mehr als 70 Prozent seiner Tätigkeiten durch Computer oder computergesteuerte Maschinen übernommen werden könnten, hieß es. Bei fast jedem Zweiten (46 Prozent) könnten zwischen 30 und 70 Prozent der Tätigkeiten eines Berufs potenziell durch Computer erledigt werden. Bei gut 28 Prozent der Beschäftigten könnten der IAB-Studie zufolge weniger als 30 Prozent der Tätigkeiten automatisiert werden.

Tatsächlicher Ersatz von menschlicher Arbeit dürfte geringer ausfallen

Der tatsächliche Ersatz von menschlicher Arbeit durch Computer dürfte jedoch deutlich geringer ausfallen, betonen die IAB-Forscherinnen Katharina Dengler und Britta Matthes. So könnten beispielsweise Kostengründe oder rechtliche Hürden dazu führen, dass nur ein Teil des technisch möglichen Automatisierungspotenzials auch tatsächlich ausgeschöpft werde.

Insgesamt sprächen die Studienergebnisse dafür, dass Befürchtungen eines massiven Beschäftigungsabbaus im Zuge der Digitalisierung derzeit unbegründet seien, erklärten die Expertinnen. Es würden keineswegs nur Tätigkeiten wegfallen, sondern auch neue entstehen.

"Innerhalb der Berufe wird es aber große Umbrüche geben", betonten die Forscherinnen. Entscheidend sei daher, Ausbildungen so zu gestalten, dass alle Auszubildenden mit den neuesten Technologien in ihrem Beruf vertraut gemacht würden. Möglichkeiten zur Weiterbildung, Höherqualifizierung und Umschulung müssten ausgebaut werden.

Mit der Digitalisierung verändere sich auch die Art und Weise, wie gearbeitet werde, hieß es weiter. So werde es in Zukunft noch wichtiger, über soziale Kompetenzen wie Kooperationsbereitschaft, Kommunikationsstärke, Selbstmanagement oder Empathie zu verfügen.