Bedford-Strohm hofft auf Lockerung der US-Einreiseverbote

Demonstranten marschieren am 28.01.2017 im Hauptterminal vom Portland International Airport, Oregon, USA, um gegen das Dekret von Präsident Trump zu protestieren, das einen Einreisestopp gegen Angehörige von sieben muslimischen Nationen verfügt.
Foto: dpa/Mike Zacchino
Demonstranten im Flughafen von Portland, USA.
Bedford-Strohm hofft auf Lockerung der US-Einreiseverbote
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, kritisiert die vom neuen US-Präsidenten Donald Trump verfügten Einreiseverbote für Muslime.

"Ich setze sehr darauf, dass die erst wenige Tage im Amt befindliche Administration angesichts des Protestes der weltweiten Zivilgesellschaft ihr Handeln überdenkt", sagte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten der "Heilbronner Stimme" (Donnerstag): "Flüchtlinge und Vertriebene haben ein Anrecht auf Schutz."

Es sei eine zutiefst christlich gegründete Einsicht, wenn es im deutschen Grundgesetzes heißt, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. Dort stehe nicht, die Würde des Christen sei unantastbar, führte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm aus, der mit einer US-Amerikanerin verheiratet ist.

US-Präsident Trump hatte vergangene Woche das US-Programm zur Aufnahme von Flüchtlingen für mindestens 120 Tage ausgesetzt, bis auf weiteres einen Aufnahmestopp für Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien verhängt und ein generelles Einreiseverbot von 90 Tagen für die Länder Irak, Syrien, Iran, Libyen, Somalia, Sudan und Jemen verhängt. Zehntausende Menschen protestierten nicht nur in den USA gegen den Erlass. Trump rechtfertigte ihn als Schutzmaßnahme gegen Terrorismus.