Fernsehvorschau: Jürgen Vogel ist "der weiße Äthiopier"

"Der weiße Äthiopier": Frank Michalka (Jürgen Vogel) wird von der Witwe Ayantu (Sayat Demissie) aufgenommen.
Foto: ARD Degeto/WDR/MOOVIE/Yidnekachew Shumete
"Der weiße Äthiopier": Frank Michalka (Jürgen Vogel) wird von der Witwe Ayantu (Sayat Demissie) aufgenommen.
Fernsehvorschau: Jürgen Vogel ist "der weiße Äthiopier"
Was läuft vom 18. bis zum 23. Dezember 2016 im Fernsehen? Einiges, was die Vorfreude auf Weihnachten steigern soll. Hier ein paar Vorschläge für stimmungsvolle Fernsehabende bis kurz vor Heiligabend.

18.12., ARD, 17.15 Uhr: "Weihnachten in aller Welt"

 Die musikalische Weihnachtssendung ist Ende November in der Stadtpfarrkirche in Hilpoltstein aufgezeichnet worden. Es wird gemeinsam vom Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester gestaltet. Das festliche Programm beinhaltet stimmungsvolle Weihnachtslieder und -melodien aus aller Welt: Es beginnt mit dem berühmten "Jauchzet, frohlocket" aus Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, gefolgt von dem beliebten Weihnachtslied "O du fröhliche", dessen Melodie ursprünglich aus Italien kommt, und führt das Publikum weiter in europäische Nachbarländer, denen wir Weihnachtsklassiker wie "Cantique de Noël" von Adolphe Adam oder das schwedische "Jul, Jul, strålande Jul" von Gustav Nordqvist verdanken.

Giacomo Puccinis bekanntes Wiegenlied "Sogno d'Or", das im Original für Sopran und Klavier gedacht ist, wird als Welturaufführung in einem besonderen Arrangement für Sopran, Chor und Orchester aus der Feder des Dirigenten Howard Arman zu hören sein.
Der musikalische Bogen wird weiter in andere Kulturen und Kontinente gespannt: vom südamerikanischen "Adorar al niño" über afroamerikanische Gospels bis hin zum "O Magnum Mysterium" von Morten Johannes Lauridsen, einem amerikanischen Komponisten mit dänischen Wurzeln. Das Münchner Rundfunkorchester zeigt sein Können in der schwungvollen Christmas Ouverture von Samuel Coleridge-Taylor. Zum Abschluss wird gemeinsam mit dem Publikum das berühmteste Weihnachtslied der Welt, die "Stille Nacht", gesungen.

21.12., ARD, 20.15 Uhr: "Der weiße Äthiopier"

Nicht erst seit "Terror" steht der Name Ferdinand von Schirach auch im Fernsehen für größte Qualität; schon die Verfilmungen seiner Kurzgeschichten im Rahmen der ZDF-Reihen "Verbrechen" und "Schuld" waren ausgesprochen sehenswert. Nun überrascht Oliver Berben, der bislang alle Schirach-Filme produziert hat, mit einer Adaption, die ganz anders ist als die bisherigen Geschichten. "Der weiße Äthiopier" beginnt mit der Verhaftung eines Bankräubers. Der Mann schweigt verstockt; erst eine junge Referendarin (Paula Kalenberg) kann ihn aus der Reserve locken. Vor Gericht erzählt sie die denkbar traurige Lebensgeschichte vom Waisenkind Frank, das bei einem gewalttätigen Vater aufwuchs, wegen seines Sprachfehlers gehänselt wurde und sich nicht anders zu helfen wusste, als auf die Schikanen ebenfalls mit Gewalt zu reagieren. Viele Jahre später landet Frank durch Zufall in Äthiopien und findet dort dank der schönen Witwe Ayantu (Sayat Demissie) ein nie für möglich gehaltenes Glück.

Aber er hat auch einen mächtigen Neider, der dafür sorgt, dass das Glück jäh endet. Jürgen Vogel ist die Idealbesetzung für diesen verschlossenen Mann, der in seinem Leben bislang nur dann aus sich herausgegangen ist, wenn er seinen Jähzorn nicht mehr zügeln konnte. In der ersten Hälfte des Films hat Vogel praktisch keinen Dialog, hier verlässt sich Tim Trageser einzig und allein auf die Aura seines Hauptdarstellers. In Afrika lassen der Regisseur und sein Kameramann Eckhard Jansen auch optisch keinen Zweifel daran, dass Frank endlich zu sich selbst gefunden hat; die Bilder sind geradezu durchflutet von Licht und Wärme, von den prachtvollen Landschaftsaufnahmen ganz zu schweigen. Die Äthiopierin Sayat Demissie bringt zudem genau die richtige Ausstrahlung mit, um wie ein Engel in Franks Leben zu wirken. Das tränenreiche Ende mit seiner weihnachtlichen Botschaft – "Tue Gutes, und dir wird Gutes widerfahren" – ist fast zu schön, um wahr zu sein.

22.12., 3sat, 21.40 Uhr: "Schätze der Welt - Erbe der Menschheit: Die Peterskirche und die Vatikanstadt in Rom"

Die Unesco schützt die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern. Rolf Pflücke stellt die Peterskirche und die Vatikanstadt vor: An der vermuteten Grabstelle des Apostels Petrus in Rom steht heute der Petersdom, der von Zehntausenden Pilgern und Touristen täglich aufgesucht wird. Der Film gibt einen Eindruck vom prachtvollen Zentrum der katholischen Welt, indem er auf einen Rundgang vom Petersdom, über die Vatikanischen Gärten und Museen, der Vatikanischen Bibliothek und der Sixtinischen Kapelle entführt. Der majestätische Bau liegt inmitten des kleinsten souveränen Stadtstaates der Erde - der Vatikanstadt. Hier residieren die Päpste als Nachfolger Petri, seit 500 Jahren beschützt von der Schweizer Garde.

23.12., Bayerisches Fernsehen, 20.15 Uhr: "Zauberhafte Weihnacht im Land der "Stillen Nacht"

Sonja Weissensteiner und Harald Krassnitzer führen auch in diesem Jahr inmitten der schönsten Bergwelt durch einen adventlichen Abend aus dem Salzburger Land, wo das Lied "Stille Nacht, heilige Nacht" geschrieben wurde. Präsentiert werden neben der Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte des berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt Weihnachtsmelodien von nationalen und internationalen Künstlern aus Schlager, Volksmusik, volkstümlicher Musik und Klassik. Musikalische Gäste sind zum Beispiel Peter Kraus, Hansi Hinterseer, Johnny Logan, Helmut Lotti und The Golden Voices of Gospel. Als bekanntestes Weihnachtslied der Welt zählt "Stille Nacht, heilige Nacht" zum Inbegriff des Weihnachtsbrauchtums weltweit. Krassnitzer meldet sich aus Maria Pfarr im Salzburger Lungau, wo Joseph Mohr den Text vor 200 Jahren geschrieben hat. Seine Spurensuche zur Entstehungs- und Verbreitungsgeschichte führt ihn unter anderem nach New York, wo das Lied 1839 seine amerikanische Uraufführung erlebte.

23.12., Kabel Eins Doku, 20.15 Uhr: "Morgan Freeman’s Story of God"

In der sechsteiligen Doku-Reihe, einer Produktion des amerikanischen National Geographic Channels, geht Morgan Freeman Fragen auf den Grund, die den Kern jeder Religion ausmachen: Wer ist Gott? Woher kommen wir? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Viele Menschen finden die Antworten in ihrem Glauben, andere suchen sie in der Wissenschaft. "Oscar"-Preisträger Freeman macht sich auf eine außergewöhnliche Reise durch die Welt und erkundet verschiedene Religionen und Glaubensrichtungen. Der Schauspieler, der immerhin schon mal selbst Gott gespielt hat (in "Bruce Allmächtig") und auch als Produzent an der Reihe beteiligt war, sagt dazu: "In den letzten Monaten habe ich fast zwanzig Städte in sieben verschiedenen Ländern besucht, um auf dieser sehr persönlichen Reise Antworten auf die großen Frage des Glaubens zu finden. Ich rief in einer Moschee in Kairo die muslimische Gemeinde zum Gebet, ich habe einen buddhistischen Meditationskurs besucht, in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften mit einem der führenden Köpfe über Galileo diskutiert und in den Pyramiden Hieroglyphen über das Leben nach dem Tod entschlüsselt. An einigen Plätzen habe ich Antworten gefunden, andere führten zu noch mehr Fragen. Der gemeinsame Nenner ist, dass wir alle nach etwas suchen, das größer ist als wir selbst. Wenn ich eines gelernt habe, dann ist es, dass wir leben." Der frei empfangbare Sender Kabel Eins Doku zeigt alle Folgen hintereinander.