Papst beklagt Polarisierung der US-Gesellschaft

Protest gegen die Wahl von Donald Trump in Washington.
Foto: dpa/Shawn Thew
Protest gegen die Wahl von Donald Trump in Washington.
Papst beklagt Polarisierung der US-Gesellschaft
Mit Blick auf die drohende Ausweisung von Millionen illegaler Einwanderer aus den USA hat Papst Franziskus den Beitrag der spanischsprachigen Bevölkerung zum gesellschaftlichen Leben in den Vereinigten Staaten gewürdigt.

"Die Kirche hat in eurem Land in ihrer Geschichte immer wieder neue Wellen von Immigranten willkommen geheißen und integriert", sagte er in einer am Dienstagabend veröffentlichten Videobotschaft an die Bischöfe der USA. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, zwei bis drei Millionen Menschen ohne gültige Dokumente schnell auszuweisen.

Nach dem Sieg Trumps bei der Präsidentschaftswahl beklagte der Papst eine wachsende Polarisierung der amerikanischen Gesellschaft. Die Kirche habe in der aktuellen Situation die Aufgabe, eine Kultur der Begegnung zu fördern. Diese solle die Menschen ermutigen, den Reichtum ihrer Traditionen und Kulturen zu teilen. Christen müssten versuchen, Mauern einzureißen und Brücken zu bauen.

Zuwanderer hätten in der "reichen Vielfalt ihrer Sprachen und kulturellen Traditionen das sich ständig wandelnde Antlitz der amerikanischen Kirche geprägt". Franziskus rief die katholische Kirche in den USA in seiner Videobotschaft dazu auf, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, die wachsende Zahl an "Hispanics" zu integrieren und ihr Potenzial zu nutzen.