"Gewehre zu Gitarren" - Evangelische Kirche hilft Kindersoldaten

Provozierende Foto-Aktion: Kinder mit Maschinengewehren vor idyllischer Landschaft.
Foto: EKHN / Joachim Storch
Provozierende Foto-Aktion: Kinder mit Maschinengewehren vor idyllischer Landschaft.
"Gewehre zu Gitarren" - Evangelische Kirche hilft Kindersoldaten
Evangelische Kirche hilft in Herborn früheren Kindersoldaten in eine neue Zukunft
Während auf dem Hessentag ab 20. Mai 2016 die bunte Seite des Lebens tobt, erinnert die evangelische Kirche auch an die düstere Situation vieler Kinder in Afrika.

Während auf dem Hessentag ab 20. Mai 2016 die bunte Seite des Lebens tobt, erinnert die evangelische Kirche auch an die düstere Situation vieler Kinder in Afrika. Mit Benefiz-Veranstaltungen rund um den PurPurDom an der Hessentagsmeile sammelt sie Spenden, um ehemaligen Kindersoldaten im Kongo eine neue Perspektive zu geben. Die Aktion der Hilfsorganisation von Brot für die Welt "Gitarren statt Gewehre" will Jungen und Mädchen eine handwerkliche Berufsausbildung ermöglichen. Statt Gewehre zu benutzen, sollen sie mit einer Ausbildung beispielsweise zum Gitarrenbauer die Möglichkeit für einen Neustart erhalten.

Neben einer Foto-Dokumentation am PurPurDom und einer musikalischen Lesung am 22. Mai um 16 Uhr, deren Erlöse für die Kinder bestimmt sind, schwitzen auch Pfarrer und Landes-Politiker bei einem Benefiz-Fußballspiel am 24. Mai um 17 Uhr für den guten Zweck. Zudem werden im PurPurDom Mitarbeitende von "Brot für die Welt" und aus einer Berufsschule in Süd-Kivo erwartet, das im Grenzgebiet des Kongo zu Ruanda liegt. Die Schirmherrschaft für die Hilfsaktionen in Herborn hat Ursula Bouffier übernommen, die Ehefrau des hessischen Ministerpräsidenten.

Provozierende Fotoaktion zeigt junge Kämpfer

Bei der Fotoaktion "Gitarren statt Gewehre" werden Originalaufnahmen von Kindersoldaten aus Afrika mit nachgestellten Fotos in Deutschland kontrastiert, die Mädchen und Jungen vor idyllischer Landschaft beispielsweise mit gezogenen Maschinengewehren abbilden. Die Aufnahmen sollen die ganze Absurdität deutlich machen, was es bedeutet, wenn Mädchen sich an ihren Kalaschnikows festhalten und Jungen auf ihre Handgranaten stolz sind. Und es soll das für deutsche Verhältnisse heute Unvorstellbare vorstellbarer machen, dass in vielen Ländern der Welt das Schießtraining Vorrang vor der Schulausbildung hat.