Bedford-Strohm EKD-Ratsvorsitzender - Kurschus Stellvertreterin

Annette Kurschus gratuliert Heinrich Bedford-Strohm
Foto: epd-bild/Norbert Neetz
Annette Kurschus gratuliert Heinrich Bedford-Strohm
Bedford-Strohm EKD-Ratsvorsitzender - Kurschus Stellvertreterin
Am Mittwoch hat die EKD-Synode in Bremen ihren bisherigen Ratsvorsitzenden und bayerischen Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm, im Amt bestätigt. Zur Stellvertreterin wählten die Synodalen die westfälische Präses Annette Kurschus.

Mit 124 von 125 Stimmen hat die EKD-Synode in Bremen am Mittwoch Heinrich Bedford-Strohm in seinem Amt bestätigt. Damit bleibt der bayerische Landesbischof für die kommenden sechs Jahre oberster Repräsentant der 22,5 Millionen deutschen Protestanten.

Als Stellvertreterin wählten die Delegierten die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Sie erhielt 118 von 125 Stimmen.

"Der Geist Jesu Christi ist spürbar"

Heinrich Bedford-Strohm bedankte sich für dieses "überwältigende Ergebnis" bei den Delegierten und das damit ausgesprochene Vertrauen. "Ich will auch nochmal sagen, wie wohl ich mich in diesem Kreis fühle und wie schön es ist in diesem Kreis zu sein", sagte er. "Obwohl wir aus unterschiedlichen Milieus kommen, weht trotzdem dieser Geist der Einheit in Jesus Christus, er ist spürbar." Zudem sei er "ungeheuer dankbar", dass seine Frau und seine Söhne jeden Tag mittrügen.

Wahl und Rede von Heinrich Bedford-Strohm.

Auch Annette Kurschus bedankte sich für das eindeutige Ergebnis, welches ihr den Rücken stärke. "Ich werde mich der Aufgabe gerne stellen", sagte sie. Kurschus ist erstmals im Rat der EKD.

Am Dienstag hatten die Delegierten in der Synode und die Vertreter der 20 evangelischen Landeskirchen in der Kirchenkonferenz den 15 Mitglieder zählenden Rat neu gewählt. Bei der Wahl in das Leitungsgremium hatte Bedford-Strohm das mit Abstand beste Ergebnis erzielt. Schon im Vorfeld war er der Favorit für den Ratsvorsitz. Er hatte das Amt vor einem Jahr nach dem Rücktritt von Nikolaus Schneider übernommen, der es wegen der Erkrankung seiner Frau aufgegeben hatte.

Die Präses der EKD-Synode Irmgard Schwätzer bedauerte, dass es nicht gelungen war, einen Vertreter der Jugenddelegierten in den Rat zu bringen. Die konstituierende Sitzung des Rates habe ergeben, dass man einen Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung einbringen wolle, indem den Jugenddelegierten ein Antragsrecht für künftige Synoden zugesprochen werde.

Für die katholische Kirche hat Kardinal Reinhard Marx dem neu gewählten Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, gratuliert. Mehr als je zuvor werde es "notwendig sein, dass die Kirchen gemeinsam ihre Position nach außen vertreten", schrieb der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch nach der Wahl. Mit Blick darauf, dass Marx und Bedford-Strohm ihre Bischofssitze in München haben, ergänzte Marx, die "Ökumene der kurzen Wege" werde fortgesetzt.

Neuer Synodenschwerpunkt 2016

Im Namen aller Beschäftigten des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) gratulierte Direktor Jörg Bollmann den neu gewählten Mitgliedern des Rates der EKD und ihrem wiedergewählten Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm. Den Auftrag Jesu 'Was euch gesagt wird in das Ohr, das predigt auf den Dächern', (Matthäus 10,27) wolle das GEP als zentraler Mediendienstleister für die Gemeinschaft der Gliedkirchen in die digitale Gegenwart übersetzen, erklärte Jörg Bollmann am Mittwoch in Bremen. "Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Rat und sind gespannt auf die Akzente, die das neue Leitungsgremium setzen wird."

Synoden-Präses Irmgard Schwätzer kündigte an, die kommende EKD-Synode 2016 in Magdeburg werde den "Beitrag der Religionen in einem Europa der Solidarität" zum Schwerpunkt haben.

Der 15-köpfige Rat ist das einer "Regierung" vergleichbare Leitungsgremium. "Soweit die Befugnisse nicht anderen Organen beigelegt sind, ist er für alle Aufgaben der EKD zuständig", bestimmt die Verfassung. Insbesondere soll er mit theologischer und missionarischer Arbeit die Gemeinschaft der Gliedkirchen in der EKD befördern, für die Zusammenarbeit der kirchlichen Werke und Verbände in allen Bereichen sorgen, die evangelische Kirche in der Öffentlichkeit vertreten und zu Fragen des religiösen und gesellschaftlichen Lebens Stellung nehmen. Die Amtszeit des neuen Rates geht bis 2021.