Amnesty-Medienpreis für israelischen Journalisten Uri Avnery

Amnesty-Medienpreis für israelischen Journalisten Uri Avnery
Der israelische Journalist Uri Avnery hat den Marler Medienpreis Menschenrechte erhalten. Der Autor, Friedensaktivist und frühere Politiker sei "eine wichtige Stimme in einer Zeit geistiger Vereinfachung und Verflachung", hieß es am Samstag bei der Verleihung in Marl.

Avnery, der in Deutschland geboren wurde und vor der Nazidiktatur floh, mische sich auch heute noch in die deutsche Öffentlichkeit ein. Er bekam die undotierte Auszeichnung der Menschenrechtsorganisation Amnesty International in der Kategorie Ehrenpreis.

Amnesty vergab außerdem Preise in sechs weiteren Kategorien. Erstmals wurde eine Sportsendung ausgezeichnet: In der Kategorie Magazin/Inland wählte die Jury den Beitrag "FC Lampedusa, Fußballmärchen von der Elbe" (Sky Sport News). Er zeige, wie durch Mannschaftssport eine Quelle der Hoffnung, der Kraft und der Gemeinschaft gebildet werden könne, hieß es zur Begründung. Die ZDF-Kabarettsendung "Die Anstalt" bekam für ihren Beitrag "Der syrische Flüchtlingschor" einen Sonderpreis.

Geehrt wurden außerdem "Weltspiegel Extra - Chinas offene Wunde" (NDR) in der Kategorie Magazin/Ausland, "Die Story im Ersten: Waffen für die Welt - Export außer Kontrolle" (SWR) in der Kategorie Dokumentation/Inland, "Camp 24 - Total Control Zone" (WDR/Arte) als Dokumentation/Ausland sowie der Film "Sternstunde ihres Lebens" (WDR).

Mit dem seit 2001 vergebenen Marler Medienpreis Menschenrechte würdigt Amnesty Journalisten, Regisseure, Redakteure und Schauspieler, deren Arbeit dem Thema Menschenrechte auf besondere Weise gerecht wird. Am diesjährigen, neunten Wettbewerb beteiligten sich 15 Sender, darunter erstmals das Schweizer Fernsehen. Die Jury wählte die Preisträger aus über 120 Fernsehbeiträgen aus.