EKD-Ratsvorsitzender: Klimakonferenz in Paris ist "letzte Chance

EKD-Ratsvorsitzender: Klimakonferenz in Paris ist "letzte Chance
Der Ökumenische "Klimapilgerweg" macht Station in Nordrhein-Westfalen. Hier erhielten die Klimapilger Unterstützung von 40 Kirchenleitern aus ganz Europa. Auch EKD-Ratschef Bedford-Strohm war dabei.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, mahnt eindringlich zu mehr Klimaschutz. Die UN-Klimakonferenz in Paris sei die "letzte Chance", den Energieverbrauch auf eine vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien umzustellen, um damit fossile Energien zu schonen, sagte der Theologe am Dienstagabend in Lengerich im Münsterland. "Wir verbrauchen Energie, die eigentlich für die nächste Generation vorgesehen ist." Der Dritten Welt fehle nach wie vor ein gerechter Zugang zu den Ressourcen.

Zuvor hatte Bedford-Strohm sich gemeinsam mit rund 40 weiteren Kirchenleitern aus ganz Europa am "Klimapilgerweg" beteiligt. "Wir sind in Sorge um unsere Erde, die auch noch für kommende Generationen ein Ort des Lebens sein soll", sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Er habe aber die Hoffnung, dass ein Umsteuern und ein Umdenken noch möglich seien. Da der Klimawandel nur global zu lösen sei, spielten die Kirchen eine aktive Rolle in einem europäischen und globalen Netzwerk, das sich um dieses Problem kümmere. 

Klimapilgern unter dem Motto "Geht doch!"

Noch nie habe es eine so starke gemeinsame Haltung aller christlichen Kirchen zu einer derart wichtigen Frage gegeben, unterstrich der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit. Die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus könnten auch die hinduistischen, muslimischen und jüdischen Glaubensgemeinschaften unterschreiben. Darin sieht er ein wichtiges "Hoffnungszeichen". Tveit appellierte an die Kirchen, die politisch Verantwortlichen "immer wieder darauf hinzuweisen, dass der Klimawandel gerade diejenigen am meisten trifft, die am wenigsten dazu beitragen".

Die europaweite Pilgertour für Klimagerechtigkeit war am 13. September in Flensburg gestartet. Ziel ist die UN-Klimakonferenz in Paris, die vom 30. November bis 11. Dezember stattfindet und auf der ein neues internationales Klimaschutzabkommen verabschiedet werden soll. Die Aktion des "Klimapilgerns" steht unter dem Motto "Geht doch!" und wird von mehr als 20 evangelischen und katholischen Trägern sowie Hilfsorganisationen unterstützt. Die Teilnehmer wollen auf die Folgen des Klimawandels hinweisen.



Auf ihrem Weg durch Nordrhein-Westfalen machte die Tour am Dienstag Station in Lengerich. Dort hatte die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), die derzeit in Schwerte tagt, gemeinsam mit der westfälischen Kirche zu einer Veranstaltung über den Klimawandel eingeladen.