Lutheraner-Vizepräsidenten fordern Flüchtlingsaufnahme

Lutheraner-Vizepräsidenten fordern Flüchtlingsaufnahme
Die drei europäischen Vizepräsidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB), unter ihnen Württembergs Landesbischof Frank Otfried July, fordern eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik.

"Von allen europäischen Staaten erwarten wir, dass sie Flüchtlinge aufnehmen und Wege finden, wie die gemeinsame Aufgabe dauerhaft gelöst wird", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung vom Samstag. Die Flüchtlingsfrage sei eine große Herausforderung, der man sich auf Jahre hinaus stellen müsse.

Nach Mitteilung der württembergischen Landeskirche traf sich Bischof July mit Bischöfin Helga Haugland Byfuglien aus Norwegen und dem Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche Ungarns, Tamás Fabiny, in Budapest. Fabiny und seiner Kirche habe man für das Bemühen danken wollen, "Flüchtlingen auch in Ungarn eine angemessene Aufnahme zu ermöglichen".

Zäune und Mauern seien keine geeigneten Mittel, um das Zusammenleben von Menschen zum Guten zu gestalten, heißt es in der im Anschluss an das Treffen verbreiteten Erklärung: "Die vielfältigen Erfahrungen mit offenen Grenzen in ganz Europa rufen uns gerade heute, 25 Jahre nach dem Ende der deutschen und der europäischen Teilung, in die Verantwortung, diese tiefgreifenden Umbrüche zu gestalten."

Die lutherischen Kirchen in Europa repräsentieren eigenen Angaben zufolge rund 40 Millionen Menschen. Insgesamt haben die Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes mehr als 70 Millionen Mitglieder. Der LWB unterstützt derzeit weltweit zwei Millionen Flüchtlinge. In diesem Jahr werden 200 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt.