UN und Umweltschützer rufen zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda auf

UN und Umweltschützer rufen zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda auf
UN-Organisationen, Umweltverbände und Bürgermeister aus der ganzen Welt haben in New York zur entschlossenen Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsagenda aufgerufen.

Um die am Freitag beschlossenen Ziele tatsächlich zu erreichen, müssten Akteure auf allen Ebenen gemeinsam vorgehen, forderte der Chef des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, am Samstag. Viele UN-Organisationen dächten bereits darüber nach, wie sie ihre Arbeit der Nachhaltigkeitsagenda anpassen könnten.

So werde die zweite UN-Umweltversammlung im kommenden Jahr die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in den Mittelpunkt stellen. Entscheidend seien neue Bündnisse, an denen neben Regierungen auch Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Parlamente und Städte beteiligt sein müssten. Einen entsprechenden Aufruf, der am Samstag in New York veröffentlich wurde, unterzeichneten neben UN-Organisationen auch die interparlamentarische Union, der Umweltverband WWF und das Städtebündnis ICLEI.

Die Entwicklungsagenda war zum Auftakt des UN-Nachhaltigkeitsgipfels verabschiedet worden. Am zweiten Tag der Konferenz in New York wurde über die konkrete Umsetzung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele beraten, die bis 2030 Armut und soziale Ungleichheit beseitigen und die Lage von Umwelt und Menschenrechten verbessern sollen. Dabei war unter anderem das Engagement von Unternehmen ein Thema.

Die 17 Ziele mit 169 Unterzielen waren seit 2012 in einem offenen Prozess entwickelt worden, an dem Politiker und Wissenschaftler ebenso beteiligt waren wie die Zivilgesellschaft. Anders als die im Jahr 2000 beschlossenen Millenniumsziele, die in diesem Jahr auslaufen, gelten die UN-Nachhaltigkeitsziele nicht nur für Entwicklungsländer, sondern auch für Schwellen- und Industrienationen.

Milliarden gegen Kinder- und Müttersterblichkeit versprochen

Einen Tag nach Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele sind erste Milliardenbeträge zur Umsetzung zugesagt worden. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon teilte am Samstag in New York mit, Geber hätten bereits mehr als 25 Milliarden US-Dollar (22,4 Milliarden Euro) zur Beendigung der Kinder- und Müttersterblichkeit bis 2030 versprochen. Die Zahlungen seien Teil einer globalen Gesundheitsstrategie, an der 40 Regierungen und mehr als 100 Organisationen beteiligt seien. Deutschland hat umgerechnet 1,16 Milliarden Euro zugesagt.

An der Finanzierung beteiligen sich auch nichtstaatliche Gruppen. So kündigte die Entwicklungsorganisation Worldvision an, in den kommenden fünf Jahren drei Milliarden US-Dollar beizusteuern. Mehrere Unternehmen sicherten ebenfalls Unterstützung zu. "Die globale Strategie für die Gesundheit von Frauen, Kindern und Jugendlichen wird helfen, gesunde und widerstandsfähige Gesellschaften aufzubauen", betonte Ban.