Bischof verurteilt Anschlag auf deutsches Kloster in Israel

Bischof verurteilt Anschlag auf deutsches Kloster in Israel
Der Hildesheimer katholische Bischof Norbert Trelle hat den Brandanschlag auf das deutsche Benediktinerkloster Tabgha im Norden Israels verurteilt.

"Das ist eine feige Tat, die nach gründlicher Aufklärung verlangt", sagte er am Samstag in Hildesheim. Sein Mitgefühl gelte den Benediktinern und ihrem Abt. Für sie müsse der Anschlag auf die Brotvermehrungskirche ein großer Schock sein.

"Ein solcher Anschlag kann niemanden kalt lassen, der für die Religionsfreiheit und das Miteinander zwischen den Religionen eintritt", betonte der Bischof. "Ich hoffe sehr, dass die Sicherheitsbehörden in Israel alles unternehmen, damit sich so etwas nicht wiederholt." Das Bistum Hildesheim pflegt enge Verbindungen zu den Benediktinern in Israel. Tabgha wird täglich von rund 5.000 Pilgern besucht.

Unbekannte hatten in der Nacht zum Donnerstag Feuer an den 2012 eingeweihten Klosterneubau gelegt. Zwei Männer erlitten leichte Rauchvergiftungen. Das Atrium, eine Lagerhalle mit Stühlen und der Durchgang zwischen der Kirche und dem neuen Kloster brannten nahezu komplett ab. An eine der Außenwände sprühten die Täter in Anlehnung an ein jüdisches Gebet mit roter Farbe den Spruch: "Die falschen Götter werden zerschmettert werden."

In Israel verurteilten Politiker aller Parteien den Gewaltakt. Regierungschef Benjamin Netanjahu beauftragte den inländischen Geheimdienst mit der Untersuchung. Der Tatverdacht richtet sich gegen jüdische Fanatiker und extremistische Siedler im besetzten Westjordanland, die wiederholt islamische und christlichen Stätten beschädigt hatten.

Die katholische Kirche befindet sich an dem Ort am See Genezareth, an dem Jesus bei der Speisung der Fünftausend eines seiner größten Wunder vollbracht haben soll, indem er fünf Brote und zwei Fische vermehrte. Der Deutsche Verein vom Heiligen Land hatte das Gelände 1889 erworben. Dort befinden sich die byzantinische Brotvermehrungskirche mit Mosaiken mit Tier- und Pflanzendarstellungen sowie die Klosteranlage.

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