Bischof Dröge: Freihandel nicht auf Kosten der ärmeren Staaten

Bischof Dröge: Freihandel nicht auf Kosten der ärmeren Staaten
Der Berliner Landesbischof Markus Dröge hat davor gewarnt, dass das umstrittene transatlantische TTIP-Abkommen ärmeren Staaten Entwicklungschancen rauben könnte.

"Es ist unklug, wenn nur Handelsbeziehungen zwischen den reichen Nationen gestärkt und gestützt werden", sagte er am Donnerstag bei einer Bibelarbeit auf dem evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Die Welt habe nur eine Zukunft, wenn ein lebenswertes Leben auf allen Kontinenten möglich sei.

Globale Probleme könnten nicht gelöst werden, wenn sich die erfolgreichen Staaten zusammenschließen, um noch erfolgreicher zu werden, sagte Dröge. Die Flüchtlingsströme nach Europa seien dafür ein deutlicher Beleg. In seiner Bibelarbeit appellierte der Berliner Landesbischof zugleich, Christen müssten auf realistische Ziele hinarbeiten. "Nur, wenn wir kluge Forderungen stellen, werden wir überhaupt gehört", sagte der evangelische Theologe. Im Bereich der Flüchtlingspolitik habe die Kirche mit einem solchen Vorgehen bereits Erfolge verbuchen können. Viele kirchliche Forderungen vergangener Jahre seien mittlerweile von der Politik aufgegriffen worden.