Landesbischof Manzke: Säkularer Staat braucht Religion

Landesbischof Manzke: Säkularer Staat braucht Religion
Der schaumburg-lippische Landesbischof Karl-Hinrich Manzke hat die Bedeutung der Religionen im weltanschaulich neutralen Staat hervorgehoben.

"Damit Demokratie und Gemeinwohl gedeihen können, braucht es Menschen, die die Schönheit der Religion pflegen und achten als unverlierbares Bildungsgut für Herz und Verstand", sagte er am Samstag vor der Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe in Steinhude bei Hannover. Der moderne Staat sei darauf angewiesen, dass Menschen von ihren Überzeugungen her für andere da seien und sich um Benachteiligte kümmerten.

Der Protestantismus habe sich immer dafür eingesetzt, dass die Verantwortung für das Gemeinwohl und eine feste Gewissensbindung im öffentlichen Leben ihren Platz hätten, hob Manzke hervor. Aber auch die Religion sei auf einen unabhängigen Staat angewiesen: "Die Gewährleistung von Religionsfreiheit ist heute ohne den säkularen Staat gar nicht denkbar."

Manzke erinnerte an das 400-jährige Bestehen der evangelischen Stadtkirche in Bückeburg, dem Sitz der Landeskirche. Das Jubiläum der Kirche, die 1615 von Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg erbaut wurde, war im Mai groß gefeiert worden. Die schaumburg-lippische Landeskirche im nördlichen Landkreis Schaumburg ist mit rund 61.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden die zweitkleinste evangelische Landeskirche in Deutschland.