Militärbischof Rink will evangelische Friedensethik weiterentwickeln

Militärseelsorge
Foto: epd-bild/Stefan Arend
Militärbischof Rink will evangelische Friedensethik weiterentwickeln
Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink will die Standpunkte der Militärseelsorge zur Friedensethik weiterentwickeln.

Angesichts der Debatten über bewaffnete Drohnen und Waffenlieferungen an die kurdischen Perschmerga-Milizen müsse die Militärseelsorge den Diskurs weiter vertiefen und Schwerpunkte setzen, sagte der Theologe bei der Gesamtkonferenz Evangelischer Militärgeistlicher am Donnerstag in Rösrath bei Köln.

Zudem sollten künftig alle neuen Militärgeistlichen intensiv auf die Rahmenbedingungen im Auslandseinsatz vorbereitet werden. Ein solcher Lehrgang wurde schon lange eingefordert. Für den Dienst an der Schnittstelle zum Militär sei es wichtig, dass die Mitarbeiter sich nicht als Teil einer bestimmten Organisation sähen, sondern selbstständig und mit einer "evangelischen Freiheit" handelten. Dabei sollte keine Hierarchie angestrebt werden, sondern ein Dialog und eine "kritische Solidarität" zu Bundeswehr.

Die Bewerberzahl bei der Militärseelsorge habe sich verringert. Um den Nachwuchs nicht zu verlieren, müssten abgelehnten Bewerbern andere, zu ihren Fähigkeiten passende Posten angeboten werden, sagte Rink. Bei der Militärseelsorge gebe es andere Herausforderungen als in Kirchengemeinden. Beispielsweise seien Seelsorger mit einer völlig anderen Altersstruktur konfrontiert. Zudem sollten weitere Neuerungen wie eine überarbeitete Ordnung für die Besuchspraxis der Soldaten und verbesserte Richtlinien für Besinnungsangebote, die sogenannte Rüstzeit, umgesetzt werden.

Rink ist der erste hauptamtliche Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland. Er trat das Amt im Juli 2014 an. Der Militärbischof mit Sitz in Berlin leitet die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und hat die Dienstaufsicht über die knapp 100 evangelischen Militärpfarrer.