Kirchen verurteilen IS-Gräuel gegen syrische Christen

Kirchen verurteilen IS-Gräuel gegen syrische Christen
Der Weltkirchenrat hat die mutmaßlichen Verbrechen der Terrormiliz "Islamischer Staat" gegen assyrische Christen in Syrien scharf verurteilt.

Die Angriffe auf Siedlungen, das Töten von Zivilisten und die Verschleppung von rund 100 Menschen seien Kriegsverbrechen, erklärte der Ökumenische Rat der Kirchen am Mittwoch in Genf. Die grausamen Taten in dem Bürgerkriegsland hätten eine Massenflucht der Christen aus ihren Heimatgebieten provoziert. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sprach den syrischen Christen ihr Mitgefühl aus und rief zum Gebet für die Opfer auf.

Nach Medienberichten fanden die Terrorangriffe Anfang der Woche im Gouvernement Al-Hasaka in Nordostsyrien statt. Dabei sollen auch Mitglieder einer assyrisch-christlichen Miliz getötet worden sein. Der Weltkirchenrat forderte die internationale Gemeinschaft auf, Zivilisten in dem Land zu schützen und Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Zum Ökumenischen Rat der Kirchen gehören knapp 350 Kirchen, die mehr als 500 Millionen Gläubige repräsentieren.

Solidarität der Protestanten

EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber sprach den Erzbischöfen Mattias Nayis und Hana Aydin ihr Mitgefühl aus. In einem Schreiben an die höchsten Repräsentanten der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland unterstrich sie die Solidarität der Protestanten mit ihren verfolgten Glaubensgeschwistern. In Deutschland leben rund 100.000 syrisch-orthodoxe Christen.

Bosse-Huber kündigte an, die evangelischen Christen würden am Sonntag (1. März) bundesweit in den Gottesdiensten der verfolgten und bedrängten Christen und aller von Krieg, Terror und Verfolgung betroffenen Menschen im Gebet gedenken. Am zweiten Sonntag in der Fastenzeit, genannt "Reminiszere" (Gedenke), wird in der EKD seit einigen Jahren an die bedrängten und verfolgten Christen in aller Welt erinnert.

Die sunnitische Terrorgruppe "Islamischer Staat" kontrolliert weite Teile Syriens und hat dort eine Schreckensherrschaft errichtet. Die Fanatiker verfolgen vor allem Andersgläubige wie die Christen. In dem fast vier Jahre dauernden Syrienkonflikt starben nach UN-Angaben bislang rund 220.000 Menschen. Mehrere Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.  Das Assad-Regime sowie Rebellengruppen und Terrormilizen kämpfen um die Macht.