Bundesregierung bestürzt über Hinrichtung der Iranerin Dschabbari

Bundesregierung bestürzt über Hinrichtung der Iranerin Dschabbari
Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, hat mit Bestürzung auf die Hinrichtung der Iranerin Reyhaneh Dschabbari am Samstag reagiert.

"Mein Beileid und Mitgefühl gilt ihren Familienangehörigen", erklärte er in Berlin. Es gebe Zweifel, ob der Prozess gegen die 26-Jährige fair gewesen sei.

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"Die Todesstrafe ist eine unmenschliche, grausame und unmoralische Art der Bestrafung", erklärte Strässer. Er appelliere mit Nachdruck an alle Verantwortlichen im Iran, die Vollstreckung weiterer Todesurteile mit sofort auszusetzen. "Die Todesstrafe hat im 21. Jahrhundert keinen Platz mehr."

Dschabbari war 2007 wegen Mordes an einem mutmaßlichen Geheimagenten festgenommen worden. Sie gestand die Tötung, aber als Akt der Notwehr bei einer versuchten Vergewaltigung. Menschenrechtsorganisationen hatten berichtet, die junge Frau sei über zwei Monate in Einzelhaft ohne Zugang zu einem Rechtsbeistand und Angehörigen eingesperrt gewesen. Ihr Geständnis sei durch Folter erzwungen worden. Wichtige Beweise seien im Prozess nicht beachtet worden. 

Auch der UN-Sonderberichterstatter zur Menschenrechtslage in Iran, Ahmed Schaheed, hatte das Aussetzen der Exekution Dschabbaris gefordert.