Kuala Lumpur: Kirchen empört über Rechtfertigung von Bibelverbrennungen

Kuala Lumpur: Kirchen empört über Rechtfertigung von Bibelverbrennungen
Malaysias Kirchen sind "empört" über die Erklärung der malaysischen Regierung, dass die Androhung der Verbrennung von Bibeln keine Straftat, sondern ein Akt der "Verteidigung des Islam" darstellt.

Diese Erklärung komme einem "Freibrief" für Extremisten gleich, die Christen und Anhänger anderer Minderheitsreligionen im mehrheitlich islamischen Malaysia bedrohen, betonte Reverend Eu Hong Seng in einer am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung des Dachverbands der Kirchen. Eu Hong Seng ist Vorsitzender des Christian Federation of Malaysia (CFM). "Nach keiner Logik oder Rationalisierung und unter keinen Umständen kann die Androhung von oder die Forderung nach einer gewaltsamen Schändung von Texten, die malaysischen Bürgern heilig sind, als Akt der Verteidigung gesehen werden", betonte der Reverend.

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Justizministerin Nancy Shukri hatte am Mittwoch erklärt, ihre Behörde habe gegen Ibrahim Ali, Chef der radikal-islamischen Organisation Perkasa, keine Ermittlungen wegen dessen Aufrufs zur Bibelverbrennung eingeleitet. "Seine Erklärung war nicht als Aufruf zur religiösen Disharmonie gemeint, sondern lediglich zur Verteidigung der Unantastbarkeit des Islam", hatte es in der Antwort der Ministerin auf eine schriftliche Anfrage der Opposition geheißen. Im Januar 2013 hatte Ibrahim Ali zur Verbrennung von Bibeln in malaiischer Sprache aufgerufen, in denen für Gott das Wort Allah benutzt wird. Ibrahim Ali und Perkasa sind enge Verbündete der Regierungspartei United Malays National Organization (UMNO).