Weltgemeinschaft soll Behinderte in Entwicklungsziele einbeziehen

Weltgemeinschaft soll Behinderte in Entwicklungsziele einbeziehen
Die Weltgemeinschaft muss Behinderte in Entwicklungsländern nach dem Willen der Christoffel Blindenmission stärker einbeziehen.

Die aktive Teilhabe dieser Männer, Frauen und Kinder an der Gesellschaft müsse in den neuen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen verankert werden, forderte der Direktor des Hilfswerks, Rainer Brockhaus, in einem Beitrag für das Frankfurter Magazin "welt-sichten" (Oktoberausgabe).

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"Mittlerweile belegen zahlreiche Studien, dass eine inklusive Entwicklungszusammenarbeit kein Luxus, sondern ein wichtiger Schritt gegen die weltweit Armut ist", fügte Brockhaus hinzu. Die UN-Mitgliedsländer beraten derzeit über sogenannte Nachhaltigkeitsziele, die an die Millenniumsziele zur Bekämpfung von Hunger, Armut, Krankheiten und Analphabetentum anschließen sollen. Der neue Zielkatalog für die Weltgemeinschaft soll auf einem UN-Gipfel im September 2015 beschlossen werden.

Laut der Christoffel-Blindenmission mit Sitz im südhessischen Bensheim genügen oft eine handwerkliche Ausbildung und ein Kleinkredit, um einem Behinderten in Afrika zu einer Existenz zu verhelfen, mit der er seine Familie ernähren kann. Weltweit ist etwa eine Milliarde Menschen behindert. Vier Fünftel davon leben in Entwicklungsländern. Dort gehen 90 Prozent der behinderten Kinder nicht zur Schule. Von den Erwachsenen mit Behinderungen können in den armen Ländern nur drei Prozent lesen und schreiben.