"Brot für die Welt": Zwei Milliarden Menschen leiden an Mangelernährung

"Brot für die Welt": Zwei Milliarden Menschen leiden an Mangelernährung
Insgesamt zwei Milliarden Menschen leiden nach Angaben von "Brot für die Welt" unter Mangelernährung.
05.10.2014
epd
Elvira Treffinger

"Die Folgen sind verheerend", sagte Vorstandsmitglied Claudia Warning dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wenn Vitamine, Eisen, Jod oder Spurenelemente fehlen, kann das beispielsweise zu Erkrankungen der Schilddrüse oder zu Blutarmut führen", erläuterte sie.

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Unter dem Motto "Satt ist nicht genug!" macht das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" auf den weit verbreiteten Mangel an Mikronährstoffen, vor allem bei Menschen in ländlichen Regionen in Entwicklungsländern, aufmerksam. Am Sonntag feiern die Christen das Erntedankfest. Bei Kindern verlangsame sich das Wachstum und ihre geistige Entwicklung leide, sagte Warning.

"Die Menschen essen vor allem Reis, Mais oder Kartoffeln, die schnell Energie liefern", unterstrich sie. Viele Familien in Entwicklungsländern wüssten nicht um die Bedeutung von Obst und Gemüse, oder könnten sich keines leisten. Hinzu komme, dass Ackerböden an Fruchtbarkeit verloren haben, so dass die Feldfrüchte weniger Vitamine und Spurenelemente enthalten.

Warning zeigte sich erleichtert, dass die Zahl der Hungernden nach Angaben der Vereinten Nationen von 842 Millionen auf 805 Millionen Menschen gesunken ist. Diese Entwicklung sei aber keinesfalls stabil. Viele Menschen seien noch in der "Gefahrenzone", ihre Ernährung sei nicht auf Dauer gesichert, warnte sie. Bei Ausbruch der Finanzkrise 2008/2009 sei die Zahl der Hungernden wieder plötzlich nach oben geschnellt.