"Für Dich der Himmel. Für sie die Hölle"

Hund auf einem Sofa wir gestreichelt.
Patrick Pleul/dpa/
Antje Krause-Neufeld, Hundetrainerin, mit dem sehr ängstlichen Hund "Pünkti Anton" auf ihrem Angsthundehof im Oderbruch.
Tierschutzkampagne zu Silvester:
"Für Dich der Himmel. Für sie die Hölle"
Unter dem Motto "Für Dich der Himmel. Für sie die Hölle" macht die Stiftung "Vier Pfoten" ab heute auf das Leid von Heimtieren durch Silvesterknallerei aufmerksam. Dafür schaltet die Tierschutzstiftung bundesweit großflächige Plakate und informiert online und in den Sozialen Medien, wie Vier Pfoten am Montag mitteilte. Die Kampagne appelliert an Verbraucherinnen und Verbraucher, den Jahreswechsel ohne Böllerei zu feiern, und wendet sich auch an den Einzelhandel mit dem Appell, auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern zu verzichten.

"Alljährlich versetzt Silvesterknallerei tausende Tiere in Stress und Todesangst - Heimtiere, Wildtiere und Tiere in der Landwirtschaft durchleben rund um den Jahreswechsel durch die lauten Explosionen, Lichtblitze und dichten Rauch einen tagelangen Ausnahmezustand", sagte Volker Gaßner, Geschäftsleitung Vier Pfoten Deutschland.

Die Zahl der importierten Böller und Raketen sei in diesem Jahr auf einem Rekordniveau und lasse "eine besonders leidvolle Horrornacht" in Deutschland erwarten, hieß es.

Die aktuelle Kampagne umfasse Großflächenplakate in 55 Städten, digitale Plakataktionen an U- und S-Bahnhöfen und in Shoppingmalls sowie Szenenplakatierungen mit knapp 2.000 Plakaten in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln und München, hieß es. Auch 600.000 Türhänger, die an Hauseingängen angebracht werden, sollen für Silvester ohne Böller werben.

Seit Jahren setzt sich Vier Pfoten für ein Verbot von privatem Feuerwerk ein und ist Mitglied des Bündnisses #böllerciao, das eine Petition für ein böllerfreies und friedliches Silvester gestartet hat. Mehr als 700.000 Menschen hätten diese bereits unterschrieben. Anfang Januar soll sie an das Innenministerium in Berlin übergeben werden.

Importe gestiegen

Während sich die Einen für ein Böllerverbot aussprechne, bereiten sich Feuerwerk-Fans seit Monaten auf die Silvesternacht vor. Der Import von Böllern und Raketen nach Deutschland ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. Von Januar bis September 2025 wurden mehr als 42.400 Tonnen Feuerwerkskörper importiert, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das waren 62,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Feuerwerksimporte in den ersten drei Quartalen übertrafen demnach auch das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (29.800 Tonnen) um 42,4 Prozent. In den Jahren der Covid-19-Pandemie hatte es Verkaufsverbote für Feuerwerkskörper gegeben, die Importe waren entsprechend niedrig. Seither wird mit Verweis auf Sicherheits- und Umweltschutzaspekte immer wieder über Einschränkungen für privates Feuerwerk debattiert.

Export deutlich geringer

Mit einem Anteil von 98 Prozent kamen fast alle von Januar bis September 2025 eingeführten Feuerwerkskörper aus China. Die chinesischen Importe nach Deutschland machten in den vergangenen 20 Jahren durchgängig mehr als 90 Prozent der insgesamt eingeführten Menge an Feuerwerkskörpern aus.
Feuerwerkskörper werden laut der Statistikbehörde in deutlich geringerem Umfang aus Deutschland exportiert als hierzulande eingeführt. Von Januar bis September 2025 wurden 671 Tonnen Feuerwerkskörper exportiert, das waren 28,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.