Zentralrat der Muslime sieht Waffenlieferungen an Kurden kritisch

Zentralrat der Muslime sieht Waffenlieferungen an Kurden kritisch
Waffenlieferungen an die Kurden im Irak könnten nur das letzte Mittel sein, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am Donnerstag im Südwestrundfunk (SWR). Humanitäre Hilfe müsse Vorrang haben.

###mehr-artikel### Am Beispiel Syrien sei zu sehen, wie Waffen in falsche Hände gelangen könnten, kritisierte Mazyek. Dort würde mit Waffen gekämpft, die von der deutschen Rüstungsindustrie stammten. Deshalb müssten solche Lieferungen restriktiv gehandhabt werden. Womöglich würden die Waffen später für ganz andere Zwecke eingesetzt als zur Verteidigung gegen die Terroristen des "Islamischen Staats" (IS).

Gestern sei die Kurdenorganisation PKK eine Terrororganisation gewesen, heute werde sie als Befreiungsorganisation gesehen - das gehe ihm zu schnell, sagte der Zentralratsvorsitzende. Kämpfer der PKK aus der Türkei unterstützen im Nordirak die kurdischen Peschmerga-Einheiten.

###mehr-links### Mazyek warf der Bundesregierung und dem Westen vor, bei der Katastrophe in Syrien weggeschaut zu haben. Genau dort aber sei die IS-Miliz entstanden. Die Menschen hätten um Hilfe gebeten, aber "die Welt hat Hilfe in Syrien unterlassen. Wäre das nicht passiert, wäre die Situation im Irak heute eine andere", sagte Mazyek.