Seit vielen Jahren bin ich nun Pfarrer in Schweinfurt. Und noch viel länger ist diese Stadt ein Zentrum der Motorradgottesdienste: Im kommenden Jahr ist es ein halbes Jahrhundert her, dass der damalige katholische Pfarrer Roland Breitenbach nach St. Michael Schweinfurt zum Motorradgottesdienst eingeladen hat. Zwischenzeitlich kamen da mehrere tausend Maschinen, eine Polizeistaffel eskortierte die Motorräder aus dem Raum Würzburg, es war ein großes Fest zum Beginn der Saison. Pfarrer Breitenbach ist schon etliche Jahre verstorben und der Motorradgottesdienst lebt in etwas kleinerer Form weiter – jetzt ökumenisch, mit mir als evangelischem Partner. Eine große Ehre, finde ich.
In eben diesem Schweinfurt entstand nun in den letzten Monaten bei Motorrad Witzel, einem örtlichen Motorradhändler, eine ganz besondere Maschine: Ein Papst-Bike! Die „Jesus Biker“, ein mehr oder weniger loser Zusammenschluss von christlichen Bikern aller Konfessionen, brachen am 31. August zum zweiten Mal zu einem „Peace Ride“ nach Rom auf, wo sie dem Papst ein eigens für ihn gebautes Motorrad überreichen wollen. Am 3. September soll Papst Leo XIV. die eigens im päpstlichen Stil umgebaute BMW R18 auf dem Petersplatz signieren. Danach wird sie versteigert. Der Erlös kommt dem Missio-Projekt „Schule statt Sklavenarbeit“ in Ampasimbe, Madagaskar, zugute. Es wird also voraussichtlich leider keine Bilder oder gar Videos vom motorradfahrenden Papst geben, also Entschuldigung für die leicht irreführende Überschrift, ich konnte nicht widerstehen.
Unterwegs sammeln die Jesus-Biker außerdem Friedensbotschaften, die dem Papst überreicht werden sollen.
Die Jesus-Biker haben schon Erfahrung mit derartigen Aktionen: Bereits im Jahr 2019 ging es mit einer eigens umgebauten Harley Davidson nach Rom. Nur der Papst war damals noch ein anderer.
Wir wünschen gute Fahrt, segensreiche Begegnungen und einen guten Erlös der Aktion. Und sehen uns dann hoffentlich am 3. Mai 2026 um 10 Uhr in St. Michael Schweinfurt zur großen Jubiläumsfeier.