Katastrophenhilfe andersherum

Flutkatastrophe in Deutschland
Katastrophenhilfe andersherum
Auch afrikanische Kirchen spendeten für Deutschland

Wir sind ein Leib, viele Glieder. Und wenn ein Glied leidet, leiden alle anderen mit. 1. Korinther 12, 26. Ja, wie wahr: Wir Christinnen und Christen gehören zusammen, weltweit, über alle Konfessionen und Landesgrenzen hinweg. Mag sein, dass man das manchmal nicht so richtig spürt, aber letzten Endes glauben wir alle an den gleichen Herrn, selbst wenn wir in vielen Details zu unterschiedlichen Auffassungen kommen.

In unserer traditionell Europa- und vielleicht noch USA-zentrierten Weltsicht läuft das dann so: Der reiche Westen sammelt Gelder, um die armen Geschwister in Afrika, Südamerika oder wo auch immer zu unterstützen, damit die dort ein etwas besseres Leben haben. Ja, dafür geben wir auch gerne. Ob bei speziellen Projekten oder großzügig bei Katastrophen oder beim Aufbau von Infrastruktur.

Dass das keine Einbahnstraße sein muss, haben uns die afrikanischen Kirchen in diesen Tagen gezeigt: Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) stellte über 45.000 € Soforthilfen für die Opfer der Flutkatastrophe bereit. Mehr als 20.000 € davon kamen von 14 afrikanischen Mitgliedskirchen der VEM, unter anderem aus Botsuana, der Demokratischen Republik Kongo, Kamerun, Ruanda, Südafrika und Tansania. VEM-Generalsekretär Volker Martin Dally sagte dazu: „In diesem schmerzhaften Moment bewahrheitet sich das Sprichwort eines Bischofs aus Tansania: Keine Kirche ist zu arm, um Hilfe zu geben und keine Kirche ist zu reich, um Hilfe zu empfangen.“

Gerade Kirchen in Regionen, die selbst oft von Krisen betroffen sind, hatten schnell reagiert und Geld gespendet. Denn sie wissen, was es heißt, plötzlich vor dem Nichts zu stehen. Und sie wissen: Wenn ein Glied leidet, leidet das andere mit. Was für eine wunderbare, weltweite Gemeinschaft, die sich da in der Not bewährt.

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