Youtube, David und die Religion

Youtube, David und die Religion

Ging David Bowie jetzt einfach zu weit? Das können wir hierzulande gar nicht beurteilen. Denn nicht nur, dass der Clip zur neuen Single "The Next Day" bei uns eh nicht zu sehen ist - "das tut uns leid", ja, die GEMA mal wieder - zeitweise war der Clip wohl auch komplett bei Youtube gesperrt. Was natürlich doof ist, weil man sich den wohl anschauen muss um zu entscheiden ob es Stil hat oder nicht, das Video.

So bleibt also nur das, was man auf Photos sehen kann und was die amerikanische Presse berichtet. Bowie als Jesus, Stigmata kommen im Video wohl vor - reichlich blutig solls dabei zugehen - und überhaupt soll das Video zwar künstlerisch durchaus hochwertig gemacht sein, aber Gary Oldman als schmierigen Priester sowie die ganze Thematik des Clips... Bowie kritisiert Kindesmissbrauch, einen Papst der offenbar nur still rumsitzt und von dem keiner so richtig was mitbekommt. Kurzum: Das Ganze klingt durchaus nach nichts, was sich empfindsame religiöse Gemüter ansehen sollten. Allerdings - wenn man so zurückdenkt - Madonnas "Like a Prayer" ist heute ein Klassiker. Vielleicht wird das der Bowie-Clip auch.

Zeitgleich zeigt das Ganze schön, wie sich die Dinge geändert haben - MTV oder VIVA wären früher die erste Anlaufstelle für den Clip gewesen, man hätte stundenlang darauf gewartet, dass endlich das Video gezeigt wird. Heutzutage ist das Internet an die Stelle der Musiksender getreten, wenn auch nicht immer legal, aber es ist schon erstaunlich was man alles findet.. Schön ist ja, dass Youtube zum Archiv für Musikclips fungiert: Sollte irgendwann mal alles abbrennen im Lager der Industrie, wir hätten zumindest einen kleinen Teil noch gesichert.

Tja, wirklich doof dass die GEMA uns den Genuss des Videos verwehrt. Vielleicht gibts aber ja das Ganze noch bei iTunes. Echt schade, ich hätte mir die drei Minuten gerne angesehen. (Und natürlich gibt es genügend Mittel und Wege das zu tun, aber da muss man ja nicht unbedingt hier - ähm - verraten.. ;-))

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