Herr Cooper in der Kirche

Herr Cooper in der Kirche

Alice Cooper geht gerne in die Kirche verriet er vor kurzem - verdammt. Da hantiert er jahrelang mit Schlangen und entpuppt sich am Ende als braver Familienvater. Mist. Wieder mal ein entkleidetes Idol.

Dabei eignete er sich doch so gut um die eigenen Eltern zu erschrecken. Um sich abzugrenzen von der heilen Welt des Jürgen Marcus und ABBA - ein Einstieg in die dunkle verruchte Welt des Okkult-Horror-Hard-Rock. Sofern es diese Kategorie der Musik überhaupt geben kann, aber heutzutage ist ja vermutlich wirklich alles möglich. Verdammt. Ausgerechnet gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung auch noch bestätigt er, dass er eigentlich alles so macht wie ein ordentlicher Familienvater. Mist.

Na ja. Eigentlich hat er ja Recht. Schock-Rocker. Damit lockt man ja heutzutage echt keinen Menschen mehr hinterm Ofen hervor - 15 Minuten Tagesschau reichen schon aus um geschockt genug für den Abend zu sein, am Sonntag schockiert dann der Tatort meistens auch noch. Je nachdem. Und während im Tatort die Leiche nach Ende der Dreharbeiten wieder aufsteht, wird auch das Garottieren von Cooper am Ende der Show nicht weiter ernstgenommen. Wobei: Spielt der dann eigentlich auch noch Zugaben? Also nachdem er kopflos geworden ist?

Vermutlich werden jetzt ellenlangen Debatten darüber entbrennen, ob man als wahrhaft Gläubiger sich so benehmen darf als wäre man ein  Halunke. Andererseits darf man sich dann auch fragen, wieviele Halunken im wahren Leben sich als Christ tarnen. Zumindest ist Alice Cooper so ehrlich zu sagen, dass er eine Show zelebriert. Manch anderer im wahren Leben wird dies eher nicht tun. Ob man seine Musik mag oder nicht - Geschmackssache.

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Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten - und wieder einmal die Kirche. Über drei Monate nach der ForuM-Studie.
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