Meine liebe Kirche, liebe Ihr alle!
Für den Gedenktag der Reformation will ich mit Euch neue Thesen schreiben.
Sie erzählen von der Freiheit aller Christenmenschen, liebevoll und verantwortlich zugleich zu handeln, wo sie Kirche leben. Die Thesen sammeln, was wir über schädliche Macht wissen und wie wir längst anders handeln sollten. Ich schreibe sie Euch als Seligpreisungen, denn die helfen zum Heilwerden der Welt. Dies ist ein kleines Update für Euch, für die Kirche 3.0. im Jahr 2025.
Wer Ohren hat, höre!
Selig seid ihr, wenn ihr Macht kompetent füllt
und sie verantwortlich und transparent lebt.
Selig seid ihr, die ihr Sachfragen nicht als Machtfragen versteht,
sondern frei von Positionskämpfen frisch ans Werk der Lösung geht.
Selig seid ihr, wenn ihr Machtmissbrauch benennt
und machtverhärtete Strukturen aufgeben könnt.
Selig seid ihr, wenn ihr erkennt, dass Macht
Gestaltung und Führung ohne Bedrückung und Angst bedeutet.
Selig seid ihr, wenn ihr die Wurzeln Eures Denkens
von allem befreit, das unterdrückt und diskriminiert.
Selig sei ihr, wenn ihr eure Rede
auf machtvoll übergriffiges Sprechen prüft
und gewaltfrei auf euer Gegenüber reagiert.
Selig seid ihr, wenn ihr die körperlichen und seelischen Grenzen
anderer Menschen nicht überschreitet.
Selig seid ihr, wenn ihr aufrichtig kommuniziert.
Selig seid ihr, wenn ihr auch Machtlossein aushalten könnt
und schillernde Oasen voll Widerständigkeit der Liebe dagegen setzt.
Selig seid ihr, wenn ihr Übermacht in der Welt beim Namen nennt
und denen beisteht, die ohnmächtig sind.
Selig seid ihr, wenn ihr Bibelworte nicht als Waffe nutzt,
um euer Gegenüber zu richten.
Selig seid ihr, wenn ihr euch zuständig fühlt,
statt euch als Untertanen aus der Verantwortung zu stehlen.
Selig seid ihr, wenn ihr niemanden wegen des Geschlechts,
der Gesundheit, des Alters, der Klasse oder der Herkunft
kleiner macht als euch selbst.
Selig seid ihr, wenn ihr nach der Perspektive
der Entrechteten und Ohnmächtigen fragt.
Selig seid ihr, wo ihr euch Schulter an Schulter stellt,
statt herab- und heraufzublicken.
Selig seid ihr, wenn ihr eure Macht
an Wissen und Einfluss gerecht einsetzt.
Selig seid ihr, wenn ihr danach fragt,
was euch machtvoll sein lässt.
Selig seid ihr, wenn ihr Macht nicht um der Macht willen ausübt,
sondern zum Dienst an euren Nächsten.
Selig seid ihr, wenn ihr euer Handeln in Vollmacht
an der Liebe, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit prüft.
Selig seid ihr, wenn ihr Macht hinterfragt und segensreich nutzt,
denn solche werden dem Reich Gottes näher kommen.
Schon gut. Hab ich gerne geschrieben. Jetzt Ihr!
Euer J.
#challenge: Thesen weiterdenken
