Gott* Du kennst mich bis auf den Grund
jedes Menschenkind ist
Variante und Abbild
Deiner Unendlichkeit
und ich auch
Ehe ich es wusste
wusstest Du über meine Herzensregungen
über mein weiblich und männlich über
mein Sosein jenseits der Linien
die sie zogen
Ob ich sitze oder stehe
ob ich mich wandle und
den Schubladen entwachse
ob ich mich verstecke oder
mich oute
Du weißt es
Du kennst meine Schritte von ferne
und weißt längst
dass sie nötig sind
Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt
hast du G*tt
es schon gehört
auch alle Worte die ich
nicht sagen kann
und die ich nur Dir sage
im nächtlichen Bangen
im Mich-winden und Mich-suchen
Von allen Seiten umgibst Du mich
damit ich den Halt nicht verliere wenn
Hass und Ablehnung mich erschüttern
Dass Du mich durch und durch kennst
das rührt mein Ichsein so tief
denn wenn Du mich kennst
so muss ich mich nicht schämen
vor mir
so darf ich glauben
Deine GotteskindVariante zu sein
genau
so
Manchmal habe ich versucht
von Dir weg zu gehen und Dir zu entrinnen
aber wohin könnte ich fliehen
damit Du mich nicht siehst
in meinem Tasten nach mir
nach der Person
die ich werde
Bin ich in himmlischen Tagen
wo ich frei bin und echt
oder in dunklen Tagen
wo ich so hadere mit meinem Schicksal
und zögere damit hinaus zu gehen
und offen zu legen
bin ich mit anderen
fröhlich Liebenden
oder in in Ängsten und Verstecken
wo ich lande
auf der Flucht
vor der Wahrheit über mich
- so bist Du auch überall dort
Du lässt mich nicht los
Du stehst zu dem wie ich bin
Denn Du hast mich so gemacht
zwischen den Linien und Festlegungen
neben den Regeln und Normen
auf den Grenzen
die Du immer wieder durchschneidest
Dafür danke ich Dir
es erfüllt mich mit Ehrfurcht
und Staunen
über die Weite
die Dein Schöpfen in einem einzigen Menschen
erwecken kann
Du sahst mich schon fertig
als ich noch ungeformt war
Im Voraus hast Du alles aufgeschrieben
wie ich einst frei sein werde
voll Würde
mit meinem Namen
und meiner neuen Stimme
und im Gleichgewicht
einverstanden
angekommen
Ichich
Wie rätselhaft sind Deine Gedanken Gott
und wie unermesslich ist die Fülle
die Du machen kannst
Deine Werke sind zahlreicher als die Sandkörner am Meer
Nächtelang lerne ich mich kennen
und denke ich über Dich nach
und komme an kein Ende
Gott*
schütze mich
vor denen die mich missachten
die Deine Schöpferkraft in Frage stellen
die Deine Größe nicht fassen
schütze mich vor denen
die Deinen Namen missbrauchen
und Deine Weite nicht denken wollen
Deine Unendlichkeit beschneiden
Deine Fülle nicht aushalten
Deine endlose Varianz mit Unordnung verwechseln
schütze mein Herz gegen den Hass
dass er mich nicht vergiftet
Durchforsche mich Gott*
sieh mir ins Herz
mit dem Gesicht Deiner Liebe
tippe meinen Geist an wo ich es brauche
und wo meine Seele an Deiner Liebe zweifelt
da halte Du mich fest
amen
#challenge: Stell Dir direkt vor, dass Gott mag, was er in Dir sieht