As slow as possible

As slow as possible

Von Zeit zu Zeit die Welt beobachten.
Sie ist sehr schnell. Oder nicht sie, sondern wir.

Meine Freund*innen (und ich auch) sind dauernd in ICEs. Oder in U-Bahnen, Bussen, auf Fahrrädern, in Autos - zwischen Büro, Kita, Kirche, Supermarkt. Zwischen Hildesheim, Stuttgart, Hamburg, Würzburg, Rot an der Rot. Von unterwegs organisieren wir Wohnungsauflösungen, checken E-Mails, füllen Formulare aus und trösten. Auch die, die fest an einem Ort sind, machen unentwegt irgendetwas. In den letzten Wochen sind drei von uns hingefallen. Sie haben sich im Fallen die Schulter verrenkt, den Fuß verknackst, den Halswirbel geprellt.

Und ich träume von Slow Motion. Schon lange. In meinen Träumen gibt es Aquarien mit Quallen, die tanzen zu einer Musik „as slow as possible“. Schildkröten, alt wie die Zeit. Bäume. Eine Gruppe Menschen balanciert Äste auf ihren Köpfen oder mit ihren Körpern, um extra langsam zu sein. So durchqueren sie die Fußgängerzone einer beliebigen Stadt. Eine Prozession der Langsamkeit. Andere bleiben stehen. Der Akkordeonspieler drosselt sein Tempo. Langsamer Walzer. Und das ist kein Traum, sondern wirklich passiert.

as slow as possible

Wochenaufgabe also:

Gehe diese Woche eine Strecke Weg, die du sowieso gehen mußt, "As slow as possible".

Wenn nötig, balanciere dazu ein Holzstück auf deinem Kopf oder mit deinen Händen (wenn der Wind das zulässt).

Stelle dir folgende Fragen:

Wie langsam oder schnell ist Gott?

Wie langsam oder schnell ist meine Seele?

Wie langsam oder schnell ist die Stimme, die sagt: Das darf ich nicht.?

 

 

weitere Blogs

Kölsch Bier auf Serviertablett
Der Kölner Dom lädt nach den Gottesdiensten zum Zusammenbleiben ein
Gemälde von Andrea Mantegna: Christus im Limbus
Ostern ist das Fest des neuen Lebens und der neuen Hoffnung. Doch vor der Auferstehung steht die "Höllenfahrt Christi". Sich daran zu erinnern, macht Mut und gibt Kraft, die dunklen Seiten des Lebens zu sehen und auszuhalten, meint Wolfgang Schürger.
Der Dom in Köln wird mit einer neuen LED-Beleuchtung angestrahlt.
Am Kölner Dom wird eine neue Beleuchtungstechnik eingesetzt – spart Energie und sieht auch noch besser aus