Klettermaxen

Klettermaxen

Wie man’s macht, macht man’s falsch. Oder, wie man hier in England sagt: You can’t win. Seit Monaten steht ein Teil unseres Gartenzauns gefährlich windschief. Wir waren zwar in Sorge, dass der Bretterzaun ganz umkippen und sämtlich davor gepflanzten Blumen plattmachen könnte. Doch wir haben beschlossen, mit der Reparatur bis zum Winter zu warten, wenn die Pflanzen in der Ruhephase sind und ohne größere Schäden aus der Erde gehoben werden können, sodass der beauftragte Gärtner ungehinderten Zugang zu den verrotteten Zaunpfählen hat und diese ersetzen kann.

Leider haben wir bei dieser Planung übersehen, dass ein Teil unserer Kletterpflanzen, die sich an gesagtem Zaun entlanghangeln, Winterblüher sind. Die Clematis armandii etwa, die voller Knospen ist, die momentan kurz vor dem Öffnen sind. Oder das winterblühende Geißblatt (Lonicera purpusii ‚Winter Beauty’), dessen Blüten dazu noch duften. Außerdem stehen noch zwei Schneeball-Sträucher im Beet (Viburnum bodnantense und Viburnum tinus), beide in voller Blütenpracht.

Zur Vorbereitung haben wir zumindest die Kletterpflanzen ausgegraben. Denn die gute Nachricht ist, dass sie nicht mit dem Zaun „verwachsen“ sind, sondern artig die Rankhilfen angenommen haben, die wir für sie angebracht hatten. Sie warten jetzt in Töpfen, bis sie sich wieder am Zaun hochranken dürfen. Denn es nützt nix, der Zaun muss repariert werden und der Gärtner ist beauftragt. Und irgendwas ist ja immer … am Blühen.

Wie Kletterpflanzen klettern:

- Schlingpflanzen (z.B. Geißblatt und Wisteria): Sie winden sich spiralförmig um ihre Stützen, deshalb am besten senkrecht angebrachte Stöcke oder Drähte anbieten.

- Rankpflanzen (z.B. Clematis, Weinrebe, Passionsblume): Die Blattstängel wickeln sich um die Stützen und halten die Pflanze so aufrecht. Am besten funktionieren Rankgitter.

- Wein und Wicken bilden extra Ranken aus, die sich bei Berührung spiralförmig um die Stütze wickeln. Ein Rankgitter tut gute Dienste, aber auch waagerecht angebrachte Drähte oder Metallstäbe.

- Haftwurzeln helfen Efeu beim Klettern: Aus dem Stamm treiben kleine Wurzeln, die mühelos mit Mauern und Zäunen verwachsen.

- Jungfernreben hingegen bilden "Haftnäpfe" aus, die klebrigen Saft absondern und so für für Halt sorgen.

- Auch Dornen, z.B. von Rosen, helfen beim Klettern, denn wenn sie sich in der Stütze verhaken, nimmt das etwas vom Gewicht.

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