Der letzte Mohikaner

Der letzte Mohikaner

Ganz, ganz fest hatte ich mir vorgenommen: In diesem Jahr kaufe ich keine weiteren Pflanzen mehr. Immerhin stehen schon gefühlte 25 Töpfe rund um das Haus mit Gewächsen, die dringend in die Erde müssten, für die dort aber im Moment kein Platz ist. In Wirklichkeit sind es „nur“ 10 Töpfe, aber auch mit denen weiß ich nicht, wohin.

Um das Problem zu verdrängen (und weil es höchste Zeit war), habe ich mich erstmal den Zwiebelpflanzen für das nächste Frühjahr gewidmet. Jede kleine Lücke (gar nicht so einfach zu finden, wenn man, wie ich, die meisten Stauden den Winter über stehen lässt) ist jetzt mit Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen, Blausternen, Forellenlilien, Hasenglöckchen, Windröschen, Schneeglöckchen und Schachblumen bestückt.

Und nun das: In einer Gärtnerei sah ich „Red Mohican“, eine Zierlauch-Neuzüchtung, die ich unbedingt haben muss. Ein strubbeliger Blütenkopf mit dunkelroten, abstehenden „Haaren“, oben länger als an den Seiten. Ganz entzückend! Überhaupt sind Allium-Sorten ein wunderbarer Beitrag zum Frühlingsgarten – im wahrsten Sinne des Wortes großartig. Sie werden bis zu einem Meter hoch, und die ballrunden, lilafarbenen Köpfe, zusammengesetzt aus Hunderten kleiner Blütensternchen, machen in jedem Beet Eindruck. Und Bienen und Hummeln lieben sie sowieso. Ob Gladiator, Firmament, Mont Blanc oder Roter Mohikaner –Zierlauch sollte in keinem Garten fehlen. Irgendwo wird schon noch ein Plätzchen sein.

Manchmal muss man flexibel sein und seine Vorsätze einfach über Bord werfen.

weitere Blogs

Gemälde von traurigem Gesicht mit Heiligenschein
"Weihnachten, das Fest der Liebe? Nicht für alle. Für queere Menschen wird es oft zum Balanceakt zwischen Verstellung und Sehnsucht: Lächeln, obwohl die Familie das Outing ignoriert. Schweigen, um den Frieden nicht zu sprengen. Oder ganz allein feiern. Doch was, wenn wir die Traurigkeit einfach zulassen?
Seit mehr als einem Jahr wird in Kampen ununterbrochen Gottesdienst gefeiert – um eine Familie zu beschützen.
Über die für unsere Autorin schwierigste Zeit des Jahres