Fünf gute Gründe für das Ehrenamt

Mann reckt die Daumen in die Höhe
© Usman Yousaf/Unsplash
Neben Sinnhaftigkeit und Gemeinschaftsgefühl gibt es noch viele weitere Anreize, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Das machst du freiwillig?
Fünf gute Gründe für das Ehrenamt
Wir brauchen das Ehrenamt. Doch es wird immer schwieriger, Leute dafür zu begeistern. Nun hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein früheres Renteneintrittsalter für Freiwillige vorgeschlagen. Aber welche Anreize gibt es schon?

Wer sich schonmal ehrenamtlich betätigt hat, weiß: Auch freiwillige Arbeit ist Arbeit. Manch einer kniet sich in sein Ehrenamt sogar tiefer rein als in den Alltagsjob. Und auch wenn es mit dem Grundsatz des Ehrenamts einhergeht, dass es unbezahlt ist - ganz ohne Wertschätzung funktioniert es auch hier nicht. Klar: Aufgaben im Verein oder in der Kirchengemeinde zu übernehmen, das stiftet Sinn, sorgt für Gemeinschaftsgefühl. Aber welche Anreize gibt es sonst noch, ein Ehrenamt aufzunehmen?

1. Vergünstigte Tickets und Eintrittspreise

In der ganzen Bundesrepublik gibt es Angebote für freiwillig Engagierte, die sich in den meisten Fällen mit einer Ehrenamtskarte als solche ausweisen können. Mit der Ehrenamts-Card (E-Card) können Freiwillige in Hessen beispielsweise mehr als 1800 Angebote nutzen: Im Kino, Museum oder in Freizeitparks gibt es damit Vergünstigungen. In vielen hessischen Städten beteiligt sich auch der Einzelhandel und belohnt ehrenamtliches Engagement mit Rabatten. In Nordrhein-Westfahlen zeigt die App "Ehrensache" alle Stellen an, die Sonderangebote für Ehrenamtliche stellen.

2. Arbeitserfahrung

Der Satz "das macht sich gut im Lebenslauf" mag oberflächlich klingen - aber er hat einen wahren Kern. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind von Arbeitgebern gern gesehen, denn sie bringen demjenigen, der sie ausübt, wichtige Erfahrungen für Beruf und Alltag. Freiwillige lernen in ihren ehrenamtlichen Aufgaben oft besondere zwischenmenschliche Fähigkeiten. Oft werden den Ehrenamtlern sogar kostenlose Weiterbildungen angeboten.

3. Freistellung vom Arbeitgeber

Ein eher unbekanntes Privileg von Ehrenamtlern ist, dass sie sich von ihrem Hauptjob freistellen lassen können. Diese Regelung gilt vor allem für die Kinder- und Jugendarbeit sowie den Brand- und Katastrophenschutz. In Baden-Württemberg liegt die maximale Auszeit für Engagierte in der Jugendarbeit beispielsweise bei zehn Arbeitstagen im Jahr. Azubis können sich bis zu fünf Tage im Jahr freistellen lassen.

4. Steuern sparen

Wer ein Ehrenamt ausübt, kann Steuern sparen. Unter der sogenannten Ehrenamtspauschale versteht man einen Steuerfreibetrag, der für gemeinnützige und kirchliche Aufgaben geltend gemacht werden kann. Im Jahr 2021 wurde diese Ehrenamtspauschale von 720 auf 840 Euro pro Jahr erhöht.

5. Anerkennung im Alltag

Neben den oben genannten Formen der Wertschätzung darf das Alltags-Danke nicht übersehen werden. Freundliche, bedachte Gesten seitens der Stadt, Kommune oder Gemeinde vervielfachen den Spaß am Ehrenamt. Im Süden von Sachsen-Anhalt beispielsweise durfte die ortsansässige Freiwillige Feuerwehr ein Jahr lang umsonst ins Schwimmbad. Eine solche Extraportion Anerkennung ist manchmal schon die nötige Motivation, das Ehrenamt weiterzuführen.