UNO warnt: Drogenhandel bedroht Stabilität von Staaten

UNO warnt: Drogenhandel bedroht Stabilität von Staaten
Mehr Kapitalverbrechen, Machtausweitung der organisierten Kriminalität und mehr Korruption sind die Folgen der illegalen Geschäfte: Die Drogenkriminalität bedroht laut UNO die Sicherheit und politische Stabilität ganzer Staaten in Asien, Mittelamerika und der Karibik.

"Durchorganisierte und mächtige kriminelle Netzwerke nutzen neue Verfahren, Routen und Substanzen, um Drogenproduktionsprozesse aufrecht zu erhalten", warnt der der UN-Suchtstoffkontrollrat in seinem Jahresbericht, der am Mittwoch in Genf vorgelegt wurde. Trotz strenger Kontrollen schafften es Drogenhändler, über legale Handelswege die benötigten Chemikalien zu beschaffen.

Größter Produzent von Heroin weltweit bleibt nach dem UN-Bericht Afghanistan. Zudem sei das Kriegsland am Hindukusch ein wichtiger Lieferant von Cannabis. Das Drogenproblem und die Gewalt untergraben laut den Fachleuten die Bemühungen, stabile staatliche Strukturen in Afghanistan aufzubauen. Die Drogenkriminalität gefährde auch den Iran, Pakistan und andere Staaten in Zentralasien. Die Zahl der Rauschgiftabhängigen in diesen Ländern wachse.

Weniger Kokainfunde

Das Gremium hält auch fest: "Nach Jahren wachsenden Kokainhandels von Südamerika über Westafrika nach Europa und in kleinerem Ausmaß nach Nordamerika ist seit 2008 ein Rückgang bei Beschlagnahmen von Kokain zu vermelden." Im vergangenen Jahr habe es keine größeren Kokainfunde der Sicherheitskräfte gegeben. Allerdings lassen die Autoren offen, ob dies auf einen Rückgang beim Handel schließen lässt.

In Mittel- und Nordamerika seien die Drogen-Banden nur schwer einzudämmen: "Mexikanische Drogenkartelle haben ihre beherrschende Stellung über die gesamte Versorgungskette mit illegalen Drogen ausgedehnt, vom Transport von Südamerika bis zur Verteilung in den Vereinigten Staaten."

In Mexiko sei die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Drogenkriminalität 2008 stark gestiegen. Der Einsatz von Militär mache den Kartellen aber schwer zu schaffen. Regionale Banden in Mittelamerika verbünden sich laut dem Bericht mit mexikanischen Kartellen. Sie schmuggelten die Drogen vermehrt mit Kleinflugzeugen, die mit gestohlenen oder gefälschten Papieren ausgestattet seien.

In einzelnen Ländern hätten die Fahnder Erfolge erzielt. In El Salvador stieg die beschlagnahmte Menge Kokain von 39 Kilogramm im Jahr 2005 auf 1.350 Kilogramm im Jahr 2008. Die Behörden in Honduras hätten 2008 eine Ladung von zwei Millionen Psycho-Pillen aus Bangladesch beschlagnahmt.

epd