Bundeswehrsoldat stirbt an Spätfolgen eines Anschlags

Bundeswehrsoldat stirbt an Spätfolgen eines Anschlags
Über ein Jahr nach einem Selbstmordanschlag in Afghanistan ist ein Bundeswehrsoldat nun an den Folgen gestorben. Damit wird wieder einmal in Erinnerung gerufen, wie gefährlich der Einsatz ist.

Ein 24 Jahre alter Bundeswehrsoldat ist an den Spätfolgen eines Selbstmordanschlags in Afghanistan gestorben. Der Mann sei bereits bei einem Attentat am 6. August 2008 verletzt worden und nun gestorben, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Der 24-Jährige war Fallschirmjäger. Bei dem Anschlag wurden damals insgesamt drei Soldaten verletzt, zwei davon schwer. Der Tod des Soldaten zeige, dass der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan sehr gefährlich sei, sagte der Sprecher.

Bei dem Anschlag nahe Kundus hatte ein Selbstmordattentäter mit einem Motorrad eine Absperrung durchbrochen und sich in die Luft gesprengt. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich damals zu dem Attentat. Die beiden schwerverletzten Soldaten erlitten Verbrennungen, Knochenbrüche und schweren Lungenschädigungen durch die Sprengstoffexplosion. Sie gehörten zur Luftlandebrigade 26 im Saarland und wurden später im Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz behandelt.

Anschläge, Gefechte, Unfälle: Bislang 36 Soldaten tot

Beim Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan sind bislang 36 deutsche Soldaten ums Leben gekommen. 17 von ihnen fielen Anschlägen und Gefechten zum Opfer.

23. Juni 2009: Nach einem Feuergefecht in der Region Kundus sterben drei Bundeswehrsoldaten. Sie sollen bei einem Ausweichmanöver mit ihrem Transportpanzer vom Typ "Fuchs" umgekippt und in einem Graben liegengeblieben sein.

29. April 2009: In der Nähe der Stadt Kundus gerät eine Patrouille der Bundeswehr in einen Hinterhalt. Ein deutscher Soldat stirbt, vier weitere werden verletzt. Wenige Stunden zuvor waren bei einem Attentat in der Nähe des deutschen Feldlagers Kundus fünf deutsche Soldaten leicht verletzt worden.

20. Oktober 2008: Zwei deutsche Soldaten sterben bei einem Selbstmordanschlag nahe der Stadt Kundus. Die Taliban bekennen sich zu dem Anschlag.

27. August 2008: Eine Patrouille der Bundeswehr gerät in der Nähe von Kundus in eine Sprengfalle. Ein Soldat erliegt seinen Verletzungen, drei weitere werden verletzt.

6. August 2008: Bei einem Selbstmordanschlag nahe Kundus werden drei Soldaten verletzt, zwei davon schwer. Einer von ihnen stirbt Anfang Oktober 2009 an den Spätfolgen.

19. Mai 2007: Bei einem Selbstmordanschlag eines Taliban- Terroristen auf einem Markt in Kundus werden drei Soldaten einer Fußpatrouille getötet, zwei weitere verletzt.

14. November 2005: In Kabul reißt ein Selbstmordattentäter einen Bundeswehrsoldaten mit in den Tod, zwei weitere werden verletzt. Zu dem Anschlag bekennen sich die radikal-islamischen Taliban.

7. Juni 2003: In Kabul werden bei einem Selbstmordattentat vier Bundeswehrsoldaten getötet und 29 verletzt. Ein mit 150 Kilogramm Sprengstoff beladenes Taxi explodierte neben einem Bundeswehrbus.

29. Mai 2003: Ein Geländewagen fährt in der Nähe des deutschen ISAF-Camps in Kabul auf eine Mine. Ein deutscher Soldat stirbt.

dpa