UN: Spitzendiplomat de Mistura soll Syrien-Konflikt lösen

UN: Spitzendiplomat de Mistura soll Syrien-Konflikt lösen
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den italienisch-schwedischen Spitzendiplomaten Staffan de Mistura als seinen neuen Sondergesandten für Syrien ernannt.

Ban appellierte am Donnerstag (Ortszeit) in New York an alle Parteien, eng mit de Mistura (67) für eine friedliche Lösung des Syrien-Konflikts zusammen zu arbeiten. De Mistura ist der dritte Sondergesandte für Syrien und Nachfolger des Algeriers Lakhdar Brahimi.

###mehr-artikel###

Der UN-Generalsekretär erklärte, er habe auch mit dem Regime des syrischen Machthabers Baschar al-Assad über die Ernennung de Misturas beraten. Der frühere italienische Vizeaußenminister de Mistura wird im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern nur im Auftrag der Vereinten Nationen agieren, nicht für die Arabische Liga.

Die Arabische Liga empfahl jedoch den Stellvertreter für den neuen Sondergesandten, den ägyptischen Diplomaten Ramzy Ezzeldin Ramzy. Ban kam der Empfehlung nach und ernannte Ramzy zum Stellvertreter des Sondergesandten. Beobachter gehen von Unstimmigkeiten zwischen UN und der Liga aus.

De Mistura arbeitete für die Vereinten Nationen in verschiedenen Krisengebieten, so auf dem Balkan, in Afghanistan, Irak und in Somalia. Er gilt als unermüdlicher Verhandlungsführer, der auch verfahrene Situationen lösen kann. Die mögliche Ernennung de Misturas war schon am Mittwoch aus diplomatischen Kreisen durchgesickert.

De Misturas Vorgänger Brahimi hatte im Mai die Position des Syrien-Sondergesandten der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga aufgegeben, nachdem alle Bemühungen für eine politische Lösung des Konflikts gescheitert waren. Vor Brahimi hatte der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan versucht, den 2011 ausgebrochenen Konflikt als Sondergesandter zu beenden.

In dem Konflikt zwischen syrischen Machthaber Baschar al-Assad und verschiedenen Rebellengruppen starben nach Schätzungen bislang mehr als 160.000 Menschen. Zwischen neun und zehn Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.