Costa Ricas Nationalelf startet Kampagne gegen häusliche Gewalt

Foto: dpa/Chema Moya
Costa Ricas Nationalelf startet Kampagne gegen häusliche Gewalt
Die Nationalmannschaft von Costa Rica macht sich in einer Kampagne gegen häusliche Gewalt stark.

Der Siegeszug der "Ticos" hat nach Angaben der Regierung des mittelamerikanischen Landes auch einen bitteren Beigeschmack: Die Zahl der Gewaltakte gegen Frauen während der Spiele stieg stark an, wie Frauenministerin Alejandra Mora am Donnerstag (Ortszeit) laut lokalen Medien mitteilte. Insgesamt seien bei der Polizei während der vier WM-Auftritte der Nationalelf rund 300 Fälle von häuslicher Gewalt pro Tag angezeigt worden. Die Behörden führen die Aggressionen vor allem auf den hohen Alkoholkonsum während der Spiele zurück.

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Die Mannschaft zeigte sich deshalb mit Plakaten, auf denen zu lesen ist: "Nein zur Gewalt. Wir spielen zusammen." Auch via Twitter riefen die Nationalspieler dazu auf, friedlich die WM zu genießen. "Lasst uns mit Verantwortungsbewusstsein feiern", twitterte Stürmerstar Bryan Ruiz.

Die Unzufriedenheit mit dem Ergebnis oder der Umstand, dass Schiedsrichter einen Freistoß gegeben hätten, führe zu einem Anstieg der Aggression, sagte Frauenministerin Mora. Deshalb rufe die Regierung dazu auf, das nationale Fußballfest nicht zu einem Unglück werden zu lassen.

Außenseiter Costa Rica überraschte bei der WM in Brasilien mit einem Siegeszug und steht am Samstag im Viertelfinale gegen die Niederlande. Der Sprung unter die besten Acht bedeutet gleichzeitig das erfolgreichste Abschneiden bei einer Fußball-Weltmeisterschaft in der Geschichte des mittelamerikanischen Landes.