Grüne fordern Flüchtlingsgipfel

Grüne fordern Flüchtlingsgipfel
Zum Weltflüchtlingstag an diesem Freitag (20. Juni) haben Opposition, Kirchen und Verbände mehr Engagement für Asylsuchende gefordert. Die Grünen-Vorsitzende Simone Peter sprach sich für einen Flüchtlingsgipfel aus.

Der Bund sollte Länder und Kommunen einladen, um Verteilung, Unterbringung und Finanzierung von Flüchtlingen konstruktiv zu regeln, sagte Peter in Berlin. Die Parteivorsitzende kritisierte die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) geplante Regelung, mit der Flüchtlinge leichter in Abschiebehaft genommen werden können und bezeichnete die Debatte um angeblichen Asylmissbrauch als "unanständig". Die Linke forderte, Deutschland müsse seine Grenzen für Menschen in Not öffnen. Weltweit steige die Zahl der Flüchtlinge durch Konflikte, Kriege und Umweltkatastrophen, sagte Parteivorstandsmitglied Katina Schubert.

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Die großen Kirchen und ihre Hilfswerke verwiesen auf die Konflikte in Syrien und dem Irak. Täglich nehme die Zahl der getöteten, verletzten und traumatisierten Menschen zu, erklärte Bischof Norbert Trelle, Vorsitzender der Migrationskommission der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, sagte, es scheine, als gewöhnten sich die Menschen an das Leid. "Aber Wegschauen ist keine Option", unterstrich der hessen-nassauische Kirchenpräsident.

Kirchen starten Solidaritätsaktion

Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international wollen am Weltflüchtlingstag eine Solidaritätsaktion starten. In Kirchengemeinden soll bis zum 19. August auf die Arbeit der kirchlichen Hilfswerke aufmerksam gemacht und um Spenden geworben werden.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte warnte indes vor einer Aushöhlung des Flüchtlingsschutzes. Stattdessen müssten die Rahmenbedingungen für rechtsstaatliche Asylverfahren und für menschenwürdige Aufnahmebedingungen verbessert werden, sagte Direktorin Beate Rudolf.

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Mehrere Hilfsorganisationen, darunter das Deutsche Kinderhilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz, forderten, die Bildungschancen von Flüchtlingen zu verbessern. Bildung verhindere Armut und Ausbeutung und lege den Grundstein für ein selbstbestimmtes, chancenreiches Leben, betonte der Präsident des Kinderhilfswerks, Thomas Krüger.