Diakonie und Gewerkschaften fordern faire Arbeitsbedingungen

Diakonie und Gewerkschaften fordern faire Arbeitsbedingungen
Diakonie und Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) haben sich für angemessene Löhne als Voraussetzung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ausgesprochen.

"Es muss ein faires Geben und Nehmen sein, zwischen der Arbeitsleistung und dem Lohn, von dem man leben können muss", erklärte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Wochenende in Berlin bei einer Konferenz unter dem Motto "Hauptsache Arbeit?".

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sprach sich auf der Konferenz für eine sinnerfüllende Arbeit aus. Dies stärke das Selbstwertgefühl und die Identität eines Menschen.

Mit Blick auf die Arbeitsbedingungen etwa in der Pflege erklärte der Berliner Diakonie-Vorstand Martin Matz, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, brauche es "neben der besseren Bezahlung auch bessere Arbeitsbedingungen, damit diejenigen, die diese wichtige Arbeit leisten, das auch lange tun". Zurzeit sei die Verweildauer in diesen Berufen viel zu gering, sagte Matz weiter. Er ist Vorstandsmitglied des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Größter Niedriglohnbereich in ganz Europa

Matz forderte außerdem allgemeinverbindlich erklärte Tarifverträge. Diese müssten "als Mindestarbeitsbedingungen auch in Kirche und Diakonie umgesetzt werden, damit die privaten Anbieter beispielsweise in der Pflege uns nicht länger im Lohn unterbieten können", sagte der Diakonie-Vorstand.

Buntenbach verwies darauf, dass Deutschland mit 24 Prozent der arbeitenden Bevölkerung den größten Niedriglohnbereich in ganz Europa habe. Deshalb sei sie froh, dass der Mindestlohn auf dem Weg sei. Dieser müsse aber auch etwa für Jugendliche, Langzeitarbeitslose, und vorübergehend in Deutschland arbeitende Ausländer gelten. Die Konferenz "Hauptsache Arbeit?" wurde vom Arbeitskreis Arbeit-Teilhabe-Gerechtigkeit in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz organisiert.