Kirchenvertreter in Sorge über Spannungen in der Ukraine

Kirchenvertreter in Sorge über Spannungen in der Ukraine
Angesichts der Spannungen in der Ukraine haben Kirchenvertreter alle Beteiligten aufgerufen, in Gesprächen nach einer friedlichen Lösung des Konfliktes zu suchen.

Militärische Bewegungen, Mobilmachung und kriegerische Rhetorik nähmen zu, sagte die evangelische Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber am Dienstag in Hannover. Sie unterstützte den Vorschlag von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), eine internationale Kontaktgruppe zu bilden, um den Dialog und friedliche Wege des Interessenausgleichs zu suchen. Generalsekretär Olav Fykse Tveit vom Weltkirchenrat hatte bereits am Montagabend Sorge über die aktuelle Entwicklung in der Ukraine geäußert.

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Die Lage in der Ukraine lasse den "rauen Wind des Kalten Krieges" spüren, sagte Tveit. Dies könnte die Fähigkeit der internationalen Gemeinschaft aushöhlen, auf dringende Herausforderungen mit gemeinsamen Antworten zu reagieren. Der lutherische Theologe appellierte eindringlich an die Konfliktparteien, auf Gewalt zu verzichten und zu Dialog und Diplomatie zurückzukehren. Eine weitere Eskalation durch vorschnelle Worte und Aktionen müsse vermieden werden.

Alle Kirchen in der Ukraine setzten sich für eine friedliche Lösung der Krise ein, sagte Auslandsbischöfin Bosse-Huber. So habe der ukrainische "Rat der Kirchen und religiösen Organisationen", dem katholische, orthodoxe und evangelische Kirchen, aber auch die jüdische und islamische Glaubensgemeinschaft angehören, an die Konfliktparteien appelliert, auf militärische Mittel und Gewalt zu verzichten und friedliche Wege der Verständigung zu suchen. Überdies böten die Kirchen und Religionsgemeinschaften an, als Vermittler und als Gesprächsplattform zur Verfügung zu stehen.

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Auch auf der Krim habe sich ein gemeinsamer Rat von Kirchen und Religionsgemeinschaften für den Erhalt des Friedens und die Ablehnung von Konfrontation und Feindseligkeit ausgesprochen und zum Friedensgebet aufgerufen, erklärte Bosse-Huber. "Wir bitten daher die Gemeinden in Deutschland, in dieses Gebet um Frieden für die Ukraine mit einzustimmen", ergänzte die Auslandsbischöfin.