Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Prostitutions-Verbot

Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Prostitutions-Verbot
Die Mehrheit der Deutschen ist gegen ein Verbot der Prostitution wie in Schweden.

Nach einer Emnid-Umfrage im Auftrag der evangelischen Fernseh-Talkshow "Tacheles" sind 56 Prozent der Meinung, jeder solle frei sein, Sex gegen Geld zu kaufen. Dabei lag der Anteil der männlichen Befürworter sogar bei 61 Prozent. Doch auch bei den Frauen war mit 51 Prozent die knappe Mehrheit gegen ein Verbot, wie die "Tacheles"-Redaktion am Dienstag in Hannover mitteilte.

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Zugleich stimmen 64 Prozent der Befragten der Forderung zu, Bordellbetriebe zu erlauben, aber strikt zu kontrollieren. Die Bestrafung der Freier, nicht aber der Prostituierten, nach schwedischem Vorbild halten 18 Prozent für richtig. Prostitution komplett zu verbieten, befürworten 11 Prozent. 15 Prozent wollten sich nicht äußern - nach Angaben von "Tacheles" ist das ein ungewöhnlich hoher Anteil. Für die repräsentative Umfrage befragte das Bielefelder Demoskopie-Institut Emnid 489 Menschen über 16 Jahre.

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"Tacheles" beschäftigt sich in der nächsten Folge mit dem Thema "Zwischen Lust und Sünde - Prostitution verbieten?". Als Gäste erwartet wurden bei der Aufzeichnung am Dienstagabend der Grünen-Politiker Volker Beck, der Kriminologe Professor Christian Pfeiffer, "Emma"-Redakteurin Chantal Louis, die langjährige Berliner Diakoniechefin Susanne Kahl-Passoth und die Prostituierte Johanna Weber.

Die Talkshow wird voraussichtlich am 26. Januar und 2. Februar auf "Phoenix" ausgestrahlt. "Tacheles" wird gemeinsam getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der hannoverschen Landeskirche und der Klosterkammer Hannover.