Hessische Landesregierung auch künftig christlich geprägt

Hessische Landesregierung auch künftig christlich geprägt
Auch die neue schwarz-grüne Landesregierung in Hessen bleibt erkennbar christlich geprägt.

Sowohl der wiedergewählte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) als auch acht von zehn seiner Kabinettsmitglieder wählten bei der Vereidigung im Wiesbadener Landtag am Samstag die Eidesformel mit Gottesbezug. Der alte und neue Regierungschef warb in einer kurzen Ansprache vor dem Parlament für eine neue politische Kultur. Zugleich versprach er einen Einsatz seiner Regierung für die Bewahrung der Schöpfung.

Fünf Protestanten, vier Katholiken

Von den neuen Kabinettsmitgliedern sind fünf evangelisch, vier katholisch und zwei religionslos oder ohne Angaben dazu. Evangelisch sind Bouffier und die CDU-Minister Axel Wintermeyer (Staatskanzlei), Alexander Lorz (Kultus), Eva Kühne-Hörmann (Justiz), und Thomas Schäfer (Finanzen). Katholisch sind die ebenfalls der CDU angehörenden Minister Peter Beuth (Inneres), Lucia Puttrich (Bundesrat und Europa), Boris Rhein (Wissenschaft und Kunst) und Stefan Grüttner (Soziales und Integration).

Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) gehört keiner Religionsgemeinschaft an, der stellvertretende Ministerpräsident und neue Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) lehnt Angaben dazu ab. Die religiöse Formel "So wahr mir Gott helfe" benutzten bei der Vereidigung alle CDU-Mitglieder des Kabinetts. Al-Wazir und Hinz wählten die weltliche Eidesformel "Ich schwöre es".

Bischöfe werben für Gelassenheit

In einem ökumenischen Gottesdienst zur Landtagseröffnung in der Wiesbadener Marktkirche hatten zuvor Bischöfe der evangelischen und katholischen Kirche für Gelassenheit und Fairness im politischen Umgang geworben. Es predigten Bischof Martin Hein von der Evangelischen Kirche in Kurhessen und Waldeck sowie der katholische Weihbischof Ulrich Neymeyr aus Mainz.

Bouffier war im zweiten Wahlgang mit 62 von 109 Stimmen zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Die schwarz-grüne Koalition verfügt lediglich über 61 Stimmen. Der erste Wahlgang war irregulär, da auf drei der Stimmzettel nicht der Name des einzigen Kandidaten Bouffier, sondern "Max Mustermann" stand.