Europaparlament verurteilt Gewalt gegen Christen

Europaparlament verurteilt Gewalt gegen Christen
Angriffe auf ein syrisches Dorf mit Kloster und eine Kirche in Pakistan hatten zu der Resolution des EU-Parlaments geführt, mit der explizit Angriffe gegen Christen verurteilt werden und nicht nur die allgemeine Religionsfreiheit betont.

Das Europaparlament ist tief besorgt über gewalttätige Übergriffe gegen Christen in Syrien, Pakistan und Iran. Die Straßburger Volksvertretung verabschiedete am Donnerstag eine entsprechende Resolution. Darin verurteilt sie unter anderem einen Angriff der Al-Nusra-Front - einer Gruppe mit Verbindungen zu Al-Kaida - auf das syrische Dorf Maalula Anfang September.

Seit Beginn des Syrien-Konflikts seien die Ausschreitungen in Maalula "die ersten Angriffe, die spezifisch gegen eine angesehene christliche Gemeinschaft gerichtet sind", unterstreichen die Parlamentarier. Nach wie vor seien etwa 40 Nonnen und Waisen im örtlichen Kloster Mar Takla eingeschlossen, die dringend humanitäre Hilfe bräuchten.

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Die Parlamentarier verurteilten auch den Selbstmordanschlag auf eine Kirche in einem Vorort des pakistanischen Peschawar, bei dem am 22. September mindestens 82 Menschen starben und mehr als 120 verletzt wurden. Zu dem Anschlag hatten sich radikale Islamisten bekannt. Die Regierung Pakistans müsse alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Verantwortlichen vor Gericht zu stellen und alle Bürger des Landes zu schützen, heißt es in der Resolution. Die Volksvertretung verlangte außerdem die Freilassung des Pastors Said Abedini, der im Iran eine achtjährige Haftstrafe verbüßt, die im Zusammenhang mit seiner religiösen Überzeugung steht.

"Christen sind weltweit nachweislich die am meisten verfolgte Gruppe", sagte der Europaabgeordnete Martin Kastler (CSU). Er warf anderen Fraktionen des Parlaments vor, das Problem lange ignoriert zu haben. Frühere Resolutionen seien von Linken und Liberalen so verändert worden, "dass sie das Problem der Christenverfolgung nicht beim Namen nannten" sondern nur allgemein die Missachtung der Religionsfreiheit oder die Unterdrückung von Minderheiten kritisierten, unterstrich er. Auch der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton warf Kastler Untätigkeit vor.