Unruhen nach Mord an islamischem Geistlichen in Kenia

Unruhen nach Mord an islamischem Geistlichen in Kenia
Nach der Ermordung eines islamischen Geistlichen in Kenia ist es am Freitag zu Unruhen in der Küstenstadt Mombasa gekommen. Protestierende setzten eine Kirche in Brand, wie der britische Sender BBC berichtete.

Zuvor war bekanntgeworden, dass der radikale Geistliche Sheikh Ibrahim Rogo und drei seiner Anhänger in der Nacht von Unbekannten im Auto erschossen worden waren. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Kenianischen Tageszeitungen zufolge gab es Spekulationen, dass eine Anti-Terror-Einheit der Polizei verantwortlich gewesen sei.

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Sheikh Ibrahim Rogo war der Nachfolger von Sheikh Aboud Rogo, der im vergangenen Sommer ebenfalls von Unbekannten erschossen worden war. Diese Tat hatte ebenfalls Unruhen in Mombasa ausgelöst. Tausende Anhänger Aboud Rogos zogen randalierend durch die Touristenmetropole am indischen Ozean und griffen mehrere Kirchen an. Der Geistliche war von den USA und den Vereinten Nationen des Terrorismus verdächtigt worden.

Geistlicher mit Verbindung zu Al-Kaida

Er galt als führendes Mitglied der somalischen islamistischen Al-Shabaab-Miliz in Kenia. Die USA sahen in auch als Verantwortlichen für das Attentat auf die US-Botschaft in Nairobi 1998, bei dem mehr als 200 Menschen starben. Kenias Justiz beschuldigte ihn, Jugendliche als Kämpfer zu rekrutieren und Geld für die mit Al-Kaida verbündete Shabaab-Miliz in Somalia zu sammeln.

Schon vor den Schüssen auf die beiden radikalen Geistlichen wurden mehrere islamistische Terrorverdächtige in Kenia ermordet, ohne das die Taten aufgeklärt wurden. Andere verschwanden spurlos.

Der Mord an Ibrahim Rogo folgte zwei Wochen nach dem blutigen Anschlag auf  das Westgate-Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem mindestens 72 Menschen ums Leben kamen. Die Shabaab-Miliz bekannte sich zu dem Anschlag. Sie sprach von einer Vergeltung für den Einmarsch kenianischer Truppen in Somalia im Herbst 2011.